Kirkuk/Bagdad/Falluja - Bei einem Autobombenanschlag auf eine Polizeiwache in der nordirakischen Stadt Kirkuk sind am Mittwoch mindestens sieben Menschen getötet worden. Die Todesopfer seien drei Polizisten, zwei irakische Soldaten und zwei Zivilisten, sagte ein Polizeisprecher in der zwischen sunnitischen Arabern, Kurden und Turkmenen umstrittenen, ölreichen Stadt. Drei weitere Polizisten erlitten Verletzungen.

In dem Viertel Riyad im Westen von Kirkuk, das rund 250 Kilometer nördlich von Bagdad liegt, sei zudem eine zweite Autobombe auf einem Markt explodiert. Angaben zu möglichen Opfern lagen zunächst nicht vor.

Auch an der Zubringerstraße zum Bagdader Flughafen detonierte am Mittwoch eine Autobombe, als ein US-Militärkonvoi vorbeifuhr. Vier Soldaten seien verletzt worden, bestätigte ein US-Militärsprecher in Bagdad. Der Bagdader Flughafenzubringer war in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Anschlägen. US-Diplomaten dürfen deshalb den Weg von der schwer bewachten Grünen Zone im Zentrum von Bagdad zum Flughafen nur noch im Helikopter zurücklegen.

Extremisten im Irak haben drei Angehörige der Wahlkommission für die Stadt Mossul (Mosul) entführt. Der Nachrichtensender Al Arabiya strahlte am Mittwoch ein Video aus, in dem die drei Männer zu sehen sind, die von bewaffneten, maskierten Männern bedroht werden. Die Kidnapper-Gruppe, die sich selbst Ninive-Mujaheddin nennt, drohte außerdem damit, Wahllokale anzugreifen. Zum weiteren Schicksal ihrer Geiseln erklärte sie nichts. Mossul ist die Hauptstadt der nordirakischen Provinz Ninive.

Bei einem Autobombenanschlag im irakischen Tikrit ist am Mittwoch mindestens ein Zivilist getötet worden. Zwei Iraker seien verletzt worden, als ein mit Sprengstoff präpariertes Auto am Morgen vor einem Verwaltungsgebäude im Zentrum der Stadt explodierte, teilte ein Polizist mit. Das 180 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Tikrit ist die Heimtatstadt von Saddam Hussein.

Auf ein Wahllokal in Bagdad wurde am Dienstagabend ein Anschlag verübt. Vor dem Eingang des Lokals explodierte eine Bombe, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Schule, in der sich das Wahllokal befand, wurde schwer beschädigt, verletzt wurde aber niemand. In der Provinz Salaheddin nördlich von Bagdad hatten Aufständische binnen 20 Stunden 13 Wahllokale angegriffen. Zu den Überfällen bekannte sich die Gruppe des Extremistenführers Abu Mussab al Zarqawi. Der international als Terrorist gesuchte Jordanier hatte einen Krieg gegen die Wahlen am Sonntag angekündigt.

Bei einem Gefecht zwischen US-Soldaten und Aufständischen im Zentrum der Stadt Ramadi starb nach Angaben von Krankenhausärzten ein Iraker, zwei weitere wurden verletzt. In dem 20 Kilometer von Ramadi entfernten Dorf Bu Nimr nahmen amerikanischen Truppen seit Dienstag laut Augenzeugen 40 Iraker fest. Ihnen wird vorgeworfen, Rebellen bei Angriffen auf US-Konvois unterstützt zu haben. (APA/dpa)