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Wie lange dauert es bis man/frau nach einem Umzug wieder einen Telefonanschluss haben kann - dieser elementaren Frage gilt es auf den Grund zu gehen, um nicht den "Leidensweg" einer derStandard.at-Userin zu erleben. Nicht weniger als acht Monate dauert das Unternehmen "Ich bin umgezogen, wo ist mein Telefon" und ein Ende ist scheinbar immer noch nicht in Sicht.

Die Odyssee beginnt

Eine Userin hat dem WebStandard ihren Leidensweg auf dem Weg zum Telefonanschluss beschrieben: Die Odysee begann bereits im Jahr 2004. "Anfang Juni 2004 rief ich bei der Firma Telekabel an und fragte betreffend meines bevorstehenden Umzuges, worauf mir die Auskunft gegeben wurde, ein einfaches Email würde reichen, um mein gesamtes Triple-Pack innerhalb von maximal 3 Wochen in meiner neuen Wohnung wieder verwenden zu können", so die Userin.

"Um alles kümmern"

Der Hinweis, dass keine Zentralanlage im Haus vorhanden sei, wurde mit der Erklärung "Telekabel werde sich um alles kümmern" und die Kundin sich deswegen keine Sorgen zu machen brauche, beantwortet.

Der Montagetermin

Der Montagetermin wurde für Ende Juni 2004 vereinbart. Zwei Monteure kamen und wollten einen normalen Anschluss - ohne Zentralanlage - errichten. Da dies nicht vorgesehen war, mussten sie unverrichteter Dinge wieder abziehen. Daraufhin kümmerte sich die Kundin von Ende Juni bis 12.Juli 2004 - mittels ständigen Telefonierens - um die rasche Errichtung dieser Zentralanlage durch die Firma Alpa. Nach Fertigstellung der Anlage sollte ein neuer Montagetermin, der der Kundin eine Woche zuvor "nach Herstellung der Anlage innerhalb von 2-3 Tagen" versprochen worden war, vereinbart werden.

Der nächste Termin

Der erste Termin war dann am Montag, 21.Juli 2004 von 7.30h bis 12.00h - wobei dabei ohne jede Verständigung einfach gar kein Monteur auftauchte. Der nächste Termin am Freitag, 26.Juli 2004 von 7.30h bis 12.00h wurde - verspätet um 14 Uhr - wahrgenommen, jedoch konnte der Monteur nur chello und Telekabel TV in Betrieb nehmen, das Multi-Voice-Port für Priority konnte er nicht Freischalten lassen, so die Userin gegenüber dem WebStandard.

Die unendliche Geschichte

"Bei meinen darauf folgenden Anrufen bei der Firma Telekabel wurde mir am 26.07.04 erklärt, dass das Telefon spätestens am nächsten Tag funktionieren sollte; am Montag, 29.07.04, dass es schon funktionieren sollte, und beim nächsten Anruf, dass es Probleme gäbe und eine Freischaltung nicht so einfach möglich sei" In den darauf folgenden Wochen passierte so gut wie nichts - außer dass die Kundin, wie schon bei den vorigen Anrufen, praktisch nie wie versprochen zurückgerufen wurde und letztendlich erklärt wurde, dass es ein Datenbankproblem gibt und die Firma Telekabel da im Moment nichts machen kann.

Aus dem Nichts

Das Abenteuer Telefonanschluss ging Ende August/Anfang September weiter. Da standen dann plötzlich an 2 Tagen hintereinander frühmorgens Monteure vor der Tür, die - ohne Terminvereinbarung - "irgendwas an Telefonsteckdose sowie an der Zentralanlage arbeiteten und abschließend erklärten, dass nun alles perfekt sei und funktionieren müsste". Die darauf folgenden Anrufe bei der Firma brachten wiederum kein Ergebnis, außer dass kein Mensch der genervten Kundin erklären konnte, was die Monteure eigentlich gemacht hatten und dass "wegen eines Datenbankproblems eine Freischaltung meines Anschlusses derzeit nicht möglich sei".

Das baldige Ende?

Am 24.September 2004 folgte ein Anruf des Providers mit der Ankündigung eines neuen Montagetermins - am Donnerstag, 30.September 2004. "Doch, die Hoffnungen waren wieder vergebens, der Monteur, der kam, wollte einen normalen neuen Umzug installieren (mit chello, Telekabel TV und Priority), hatte keine Ahnung, wo das Problem eigentlich lag und konnte absolut nichts machen". Immerhin erfuhr die Kundin, was das große "Datenbankproblem" sei - in der Freischaltung wurde fälschlicherweise (von der Firma Alpa) eine falsche Voice-Box-Nummer eingetragen, anstelle des richtigen Multi-Voice-Ports, und die Behebung dieses Eintragungsfehlers ist nicht möglich. Die unendliche Geschichte dauert noch an: Am 23. Dezember wurde in einem Schreiben von Telekabel erklärt, dass die Kündigung der UPC-Telekabel-Dienste hiermit bestätigt wird - was aber gar nicht beantragt wurde. Das Schreiben konnte nach einem weiteren Telefonat als gegenstandslos betrachten werden.

Es funktioniert

Das neue Jahr begann mit einem kleinen Wunder: Am 18. und 19. Jänner 2005 funktionierte das Telefon. Doch die Freude wehrte kurz, denn am 20. Jänner war die Leitung wieder tot - laut Auskunft der Betreuerin wurde anscheinend nur "getestet". Der Fall läuft jetzt über die Firmenzentrale in Amsterdam und man werde versuchen nochmals eine Gutschrift zu bekommen, so die Lage. "Seitdem warten wir wieder..."

Kosten

Wie die Standard.at-Leserin mitteilte, wurden seit 30. Juni 2004 trotzdem sämtliche Grundengelte verrechnet, inklusive nochmals der Kaution für das Modem, das schon vor dem Umzug vorhanden war. "Als kleine Wiedergutmachung erhalten wir einen Wein & Co - Gutschein im Wert von 50 Euro - nicht gerade Viel für Verdienstentgang wegen nicht-wahrgenommener Montagetermine, stark erhöhten Handy-Rechnungen, unzähligen Stunden Warten in den Telekabel-Serviceleitungen, etc."

Bis jetzt ist zwar der Umzug abgeschlossen, Telefonieren kann die Kundin aber immer noch nicht. Rechnungen kommen allerdings auch keine mehr.(red)