Graz - Am Grazer Flughafen Thalerhof ist am Mittwoch ein umfangreicher Hilfstransport verladen worden: Mit einer eigens gecharterten Antonov-Maschine schickte die internationale Organisation Ärzte ohne Grenzen acht komplette Containerspitäler nach Sumatra, die vom Tsunami am stärksten betroffene Insel Indonesiens. Da der Fabrikant der Containerspitäler in Slowenien etabliert ist und die Transportkosten so günstig wie möglich gehalten werden müssen, wurde für diesen Versand der Flughafen Graz herangezogen.

Die mobilen Spitäler wurden von Ärzte ohne Grenzen speziell für Katastrophenfälle entwickelt und kamen in der Vergangenheit nach den schweren Erdbeben in Armenien und der Türkei im Jahr 2000 in Einsatz. Die bei Ärzte ohne Grenzen nicht sehr oft eingesetzten Container lösen teilweise die mobilen Kliniken ab, mit denen die Mitarbeiter der Organisation seit dem 28. Dezember in der Krisenregion im Dauereinsatz sind.

Die Containerspitäler bestehen aus vier Konsultationsräumen, einem Wartezimmer und einer Apotheke und sind mit Strom und Wasseranschlüssen ausgestattet. Das Ziel ist es, dass sie für die Übergangszeit, bis die indonesischen Gesundheitsbehörden ihre eigenen Gesundheitsstrukturen wieder aufgebaut haben, verwendet werden können und so die medizinische und psychologische Versorgung in der Region aufrechterhalten wird.

"In der ersten Phase einer solchen Katastrophe werden immer Notfallteams geschickt, die mit fertig zusammengestellten medizinischen Ausrüstungspaketen mobile Kliniken starten, oft in Zelten oder unter freiem Himmel. Dann, sobald der Schutt aufgeräumt und mit den lokalen Behörden gemeinsam ein Platz für die Klinik identifiziert wurde, kommen in manchen Fällen derartige Containerspitäler zum Einsatz", so Gabriele Faber-Wiener, Pressesprecherin von Ärzte ohne Grenzen Österreich. (APA)