"Nicht Schuldzuweisungen machen sondern Verantwortung betonen"
Redaktion
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Wien - Das Gedenken an Auschwitz sei ein Auftrag für die
Zukunft und dürfe nicht zu einer Lethargie führen, erklärte am
Donnerstag der Wiener Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg zum 60.
Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers.
"Es darf kein Todesurteil sein, soll uns anspornen zu versuchen,
wieder lebendes Judentum hier aufzubauen", sagte Eisenberg im
Ö1 Radio-Morgenjournal.
Moralische Pflicht
185.000 Juden haben vor 1938 allein in Wien gelebt. Heute sind es
nur knapp mehr als 6.000. Mehr als 60.000 Wiener Juden sind von den
Nazis ermordet worden. Das Gedenken daran ist für Eisenberg schon
allen der Überlebenden wegen eine moralische Pflicht. "Juden die das
erlebt haben, werden es nie vergessen und träumen zum Teil täglich
noch davon". Auch in der nächsten Generation sei es notwendig, nicht
Schuldzuweisungen zu machen, aber die Verantwortung kommender
Generationen zu betonten, solches nicht noch einmal geschehen zu
lassen.
Kraft
Das Gedenken an Auschwitz sei nicht eine jüdische Angelegenheit,
sondern auch Menschen anderer Religionen und Kulturen sollten darauf
eingehen. Die Juden hätten viel mehr zu bieten als dieses Gedenken.
Er sehe das Judentum als Kraft, die moralische ethische Werte
vertrete und "diese Message aus der Bibel und den zehn Geboten an die
Welt weiter gibt". (APA)
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