Washington - US-Präsident George W. Bush hat im arabischen Fernsehsender El Arabiya für die anstehende Wahl im Irak geworben. "Dies ist die historische Chance für das irakische Volk, seine Regierung zu wählen", sagte der Präsident am Mittwoch in einem Interview mit dem Sender. Er drücke den "mutigen Irakern", die auf dem Weg zur Demokratie voranschreiten wollten, seine Hochachtung aus. Bush appellierte an alle Iraker, "wählen zu gehen und den Terroristen zu zeigen, dass sie den Marsch zur Freiheit nicht aufhalten können."

Der US-Präsident sagte weiter, er sei "ermutigt" von der Ankündigung der schiitischen Parteien, in die künftige Regierung auch die Vertreter der sunnitischen Minderheit im Land einzuschließen. Dies sei eine "wichtige" Aussage der schiitischen Führer. Die wichtigen sunnitischen Parteien boykottieren die Parlamentswahl am Sonntag aus Protest gegen die US-Besatzung und die instabile Sicherheitslage. Viele Sunniten fürchten, dass die künftige Regierung in Bagdad ausschließlich von den Schiiten dominiert werden könnte.

Bush warnt Iran und Syrien

Bush hat den Iran und Syrien vor einer Einflussnahme auf die Wahlen im Irak gewarnt. "Die Iraner sollten nicht versuchen, die Wahlen unrechtmäßig zu beeinflussen", sagte Bush am Mittwoch dem arabischen Fernsehsender El Arabija laut der vom Weißen Haus veröffentlichten Interview-Abschrift.

Auch an die syrische Regierung seien "sehr klare Botschaften" gesandt worden, dass sie sich nicht einmischen solle. Gleichzeitig solle Damaskus alles unternehmen, um das Eindringen von Aufständischen und Waffen über die Grenze zum Irak zu verhindern. Washington erwarte, dass die syrische Regierung dem Folge leiste, betonte Bush.

Bush fügte hinzu, er rechne nicht mit einer pro-iranischen Bagdader Regierung nach den Wahlen im Sonntag. Er sei zuversichtlich, dass die Iraker eine Regierung "frei von jedem Einfluss" wählten. Daher würden Kandidaten gewählt, die die Ansichten der Iraker verträten, "nicht die Ansichten einer ausländischen Regierung". (APA/AFP)