Die Wettbewerbsklage der letzten Jahre dürften den Softwarekonzern Microsoft zu einem Überdenken seiner bisherigen Vorgehensweisen bewogen haben. Wie nun bekannt wurde, wird es im Februar erste Treffen mit den US-Wettbewerbshütern geben, in denen es um das kommende Betriebssystem "Longhorn" und mögliche Problemfelder oder Diskussionspunkte gehen wird.

Eine Wunschliste

Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte haben Microsoft eine "Wunschliste" mit den aus ihrer Sicht zu diskutierenden Themen vorgelegt. Microsoft hat sich zu regelmäßigen Briefings bereit erklärt - beginnend im Februar. Diese Treffen sollen schon vor der Veröffentlichung von "Longhorn" mögliche Probleme verhindern helfen. "Wir denken es ist wichtig, früh eng und offen mit dem Justizministerium und den Bundesstaaten zusammen zu arbeiten, um Fragen und Bedenken zu klären", so Microsoft-Sprecherin Stacy Drake.

Unter Beobachtung

Zudem beobachtet das US-Justizministerium, ob sich der Softwarekonzern auch an die, im Kartellverfahren gegen das Unternehmen vorgeschriebenen Regeln, hält. Im Jahr 2002 wurde Microsoft etwa auferlegt, dass Tools von Drittanbietern ohne Probleme in Windows integriert werden können. Dabei ging es vor allem um Alternativen zum Internet Explorer und zu Windows Media Player. Das Justizministerium führte mehr als 100 Tests durch, um etwaige Probleme und die Umsetzung der Forderungen bei der Integration von Drittanbieter-Software in Windows XP mit Service Pack 2 zu finden beziehungsweise zu kontrollieren. Laut US-Meldungen gab es dabei in einigen Fällen Probleme, so dass eine Warnung an Microsoft geschickt wurde und um Klärung der Fälle gebeten wurde.(red)