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Roland Linz hält drauf - aber für wen?

Foto: APA/Jaeger
Wien/Graz - Im Transfertheater um Österreichs Fußball-Nationalspieler Roland Linz gibt es jeden Tag etwas Neues und ein Ende ist vorerst nicht abzusehen. "Ich möchte nicht wortbrüchig werden und im Frühjahr für Sturm Graz spielen", erklärte der 23-jährige Steirer am Donnerstag. Linz bereitet sich zur Zeit mit Sturm bereits im Trainingslager in Kish Island (Iran) auf die am 19. Februar beginnende Saison vor.

Telefongespräch Linz - Stronach

Noch am Mittwoch hatte FK Austria Magna-Generalmanager Toni Polster den Wechsel von Nizza-Leihspieler Linz zur Admira verkündet. Nach einem "präsidialen Machtwort" von Austria-Mäzen Frank Stronach (Linz: "Er hat mich gefragt wo ich hinwill, und ich habe ihm gesagt, dass ich zu Sturm gehen möchte") machten aber letztlich die Grazer das Rennen. Sturm-Präsident Hannes Kartnig vermeldete stolz, dass "die aufgetretenen Missverständnisse nunmehr auf Klub-Ebene zur Zufriedenheit aller Beteiligten geklärt sind."

Linz: "Wenn der oberste Boss..."

Der Mann, um den es geht, schildert das Feilschen folgendermaßen: "Ich wollte zunächst von Nizza zurück zur Admira. Aber Stronach und Kartnig haben sich ausgemacht, dass ich zu Sturm gehe. Und wenn der oberste Boss, der für mich viel Geld gezahlt hat, das so will, dann mache ich das auch. Daraufhin habe ich mit meinem Berater Skender Fani gesprochen und wir haben gesagt, wir ziehen das Ganze auch so durch. Daraufhin bin ich in den Flieger nach Dubai gestiegen, um Sturm ins Trainingslager zu folgen."

Telefonat Polster - Linz

"In Dubai war der erste Anruf dann von Polster, der mich zurückbeordert hat. Doch ich war Sturm im Wort, habe Rückgrat und bin keine Marionette. Stronach hat mich auch noch angerufen und mich gefragt, wo ich hinmöchte. Ich habe ihm gesagt, ich möchte zu Sturm gehen. Dann habe ich in Dubai eine Nacht darüber geschlafen und bin anschließend nach Kish Island weitergefolgen", so Linz. "Mein Wunsch ist, dass ich zu Sturm gehe."

Polster: "Für mich ganz einfach"

Polster meinte dazu am Donnerstag: "Die Sache ist für mich ganz einfach: Ich habe nach Abwägung aller Details der Admira zugesagt und mein Wort gegeben. Wenn Sturm Roland Linz will, dann müssen die Grazer mit Admira reden. Ich bin völlig unparteiisch, ich arbeite mit besten Wissen und Gewissen für die Austria und will für sie das Beste. Für Linz ist es das Wichtigste, dass er Fußball spielen kann. Meiner Meinung nach liegt der Ball jetzt bei Admira. Für mich ist nur wichtig, dass wir alle Unterlagen bekommen, der Leihvertrag mit OGC Nizza aufgelöst wird, damit die Freigabe da ist und die vereinbarte Leihgebühr auf das Austria-Konto überwiesen wird."

Weiss: "Gordischer Knoten"

Admira-Präsident Hans Werner Weiss, der mit den Niederösterreichern zur Zeit im Trainingscamp in Antalya (Türkei) weilt, sah die Sachlage naturgemäß etwas anders: "Ich werde tagtäglich von der Austria im Glauben gelassen, dass Roland Linz zu uns kommt. Wir wissen nicht was abläuft und verlieren mit jedem Tag bis zum Ende der Transferfrist (Anmerkung: Am Montag, 31. Jänner) die Chance auf einen Ersatzstürmer." Der Vereinschef verwies auch noch einmal auf die erstklassigen Kontakte von Sturm-Präsident Kartnig zu Austria-Mäzen Stronach (er stellte sich im Oktober 2003 bei der Hochzeit als Trauzeuge mit einer Weltreise ein): "Das ist ein gordischer Knoten und ein erneutes Trauzeugen-Geschenk."(APA)