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Foto: Reuters/Hagen
Der Handynetzbetreiber T-Mobile hat seine Kundenzahl im vierten Quartal 2004 deutlich gesteigert. Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom gewann von Oktober bis Dezember in den T-Mobile-Mehrheitsgesellschaften in den USA, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Tschechien und den Niederlanden rund 1,9 Mio. Kunden und steigerte die Zahl damit auf 77,4 Mio. Kunden, teilte Europas größter Telekomkonzern am Donnerstag in Bonn mit. Im Gesamtjahr 2004 stagnierte die Kundenzahl in Österreich allerdings.

2,042 Millionen Kunden

Hier zu Lande betreute T-Mobile Austria per Ende 2004 laut Unternehmensangaben 2,042 Mio. Kunden, nach 2,031 Mio. per Ende 2003, und damit um genau 11.000 Kunden mehr.

Wachstum in den USA

Größter Wachstumstreiber im T-Mobile-Konzern war im vierten Quartal die US-Tochter, die auf dem wettbewerbsintensiven amerikanischen Markt eine Million neue Verträge abschloss. T-Mobile USA gewann im Vorjahr 4,2 Mio. Kunden und steigerte die Zahl der Nutzer auf 17,3 Millionen. Damit blieb die Mitte 2001 für rund 40 Mrd. Dollar erworbene US-Tochter viertgrößter Anbieter in den USA. Im laufenden Jahr strebt die Telekom 20 Millionen Nutzer in den USA an.

Konzentration auf Profitabilität

In Deutschland musste T-Mobile die Konzentration auf Profitabilität im Mobilfunkgeschäft im vierten Quartal 2004 mit einem Rückgang des Marktanteils bezahlen, der Kundenzuwachs blieb hier mit 113.000 hinter der Konkurrenz zurück. Die Kundenzahl von T-Mobile Deutschland stieg damit zum Jahresende auf 27,5 (Vorjahr: 26,3) Millionen.

Der zweitgrößte Anbieter Vodafone D2 ist dem Marktführer damit dicht auf den Fersen: Im wichtigen Weihnachtsgeschäft gewann Vodafone in Deutschland 840.000 neue Kunden und steigerte die Kundenbasis zum Jahresende damit auf 26,94 Millionen.

Strategie der Kundengewinnung

"Im vierten Quartal 2004 hat T-Mobile Deutschland wie angekündigt eine sehr fokussierte Strategie der Kundengewinnung verfolgt und die Steigerung der Profitabilität in den Vordergrund gesetzt", begründete die Telekom. T-Mobile versucht verstärkt, Vertragskunden zu gewinnen, die mehr telefonieren, um damit den durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer zu erhöhen.

Entsprechend ging im vierten Quartal die Zahl der Prepaid-Kunden, die mit Guthabenkarten telefonieren, um 46.000 zurück, während 159.000 neue Vertragskunden dazu kamen. Angaben zum durchschnittlichen Umsatz machte die Telekom nicht. Im dritten Quartal 2004 erzielte T-Mobile Deutschland einen Umsatz von 24 Euro. Bei Vodafone lag der durchschnittliche Umsatz pro Kunde zuletzt bei 25,2 Euro.

Festnetz

Während die Festnetzsparte T-Com bei Telefonanschlüssen erneut einbüßte, konnte sie bei schnellen Internet-Anschlüssen (DSL) deutlich zulegen. Die Zahl der Breitband-Anschlüsse stieg 2004 um 48,8 Prozent auf 6,1 Millionen. Davon entfielen 5,8 (4,0) Millionen auf Deutschland und rund 0,27 (0,11) Millionen auf die osteuropäischen Beteiligungen. Allein im vierten Quartal stieg die Zahl der DSL-Anschlüsse in Deutschland um 628.000.

Davon profitierte auch die Internet-Tochter der Telekom. T-Online steigerte die Zahl der Kunden europaweit um 370.000 und erreichte damit zum Jahresende 13,5 Millionen Nutzer, davon entfielen rund 11,4 Millionen auf Deutschland.

Die Zahl der Telefonanschlüsse einschließlich ISDN sank hingegen um 1,3 Prozent auf 57,2 Millionen. Gründe dafür seien die steigende Nutzung von Mobilfunk wie auch der Wechsel von Kunden zu Wettbewerbern. Zwar nahmen die ISDN-Kanäle im Jahresverlauf um 0,8 Prozent auf 21,7 Millionen zu, im zweiten Halbjahr 2004 waren sie aber erstmals rückläufig. Die Telekom begründete dies mit dem Wegfall des kombinierten Angebots von DSL in Verbindung mit ISDN sowie der zunehmenden Sättigung des Marktes. (APA/dpa/Reuters)