Deutschlands viertgrößter Mobilfunkanbieter O2 hat vor allem dank eines starken vierten Quartals im vergangenen Jahr seine Marktposition weiter ausgebaut. Die Zahl der Kunden sei um 32 Prozent auf 7,4 Millionen gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Auch die britische Konzernmutter mmO2 konnte zulegen.

"Wir sehen auf ein sehr positives Weihnachtsquartal zurück, in dem sich die positiven Entwicklungen weiter beschleunigt haben", sagte O2-Chef Rudolf Gröger. Allein im Schlussquartal gewann das kleinste deutsche Mobilfunkunternehmen 729.000 Kunden hinzu, das war der stärkste Zuwachs in der Firmengeschichte. Davon kamen 146.000 Neukunden über die Anfang Oktober gestartete Vertriebskooperation mit Tchibo. Das Gemeinschaftsunternehmen Tchibo Mobilfunk hatte in mehr als 900 Tchibo-Filialen mit der Vermarktung von Mobiltelefonen angefangen. Es bietet jedoch nur im Voraus bezahlte Guthabenkarten (Prepaid) an, Laufzeitverträge können nicht abgeschlossen werden.

Der Marktanteil von O2 sei im vergangenen Jahr auf 10,4 Prozent gewachsen nach 8,6 Prozent im Vorjahr, sagte Gröger. Für das laufende Jahr zeigte er sich optimistisch: "Wir wollen bei der Zahl der Kunden und beim Umsatz schneller als der Markt wachsen." Der nächstgrößere Anbieter E-Plus kam zuletzt auf 9,5 Millionen Kunden.

Den in der Branche wichtigen Durchschnittsumsatz je Kunde konnte O2 im Vorjahr im Jahresvergleich um drei Prozent auf 370 Euro steigern. Dazu trage zunehmend das Geschäft mit mobilen Daten bei, hieß es. Sein Engagement beim Übertragungsstandard UMTS will das Unternehmen deutlich ausbauen und plant dazu bis 2008 Investitionen von 3,5 Milliarden Euro. Bis Ende dieses Jahres sollen dadurch auch rund 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Bei der britischen Mutter mmO2 kletterte die Nutzerzahl im dritten Quartal 2004/05 (31. März) um 1,176 Millionen auf 23,2 Millionen Kunden.

In Großbritannien blieb der Konzern mit 360.000 neuen Nutzern allerdings etwas hinter den einigen Erwartungen zurück. Dabei seien allerdings die rund 250.000 Nutzer, die zeitweilig über doppelte SIM-Cards verfügten, herausgerechnet worden. mmO2 ist das sechstgrößte Unternehmen seiner Branche in Europa und konzentriert sich auf den deutschen und den britischen Markt.

Den durchschnittlichen Jahreserlös pro Kunde (ARPU) in Großbritannien steigerte mm02 um ein Pfund auf 283 Pfund (409 Euro). In Deutschland ging der Wert um einen Euro auf 370 Euro leicht zurück. "Alle unsere Geschäftsgebiete haben sich im dritten Quartal trotz intensiver Konkurrenz weiter stark entwickelt, speziell im Prepaid-Geschäft", sagte mmO2-Chef Peter Erskine. "Alle unsere Geschäftszweige sind voll in der Spur, um die Ziele und Margen des Gesamtjahres zu erreichen." (APA/Reuters/dpa)