Studie: Seit 1997 ist rund die Hälfte der frei lebenden Tiere dem Gesichtskrebs zum Opfer gefallen
Redaktion
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Canberra - Eine mysteriöse Krebserkrankung bedroht den Bestand der Tasmanischen Teufel in Australien. Die Beuteltiere, die in freier Wildbahn nur noch auf Tasmanien vorkommen, könnten vom Aussterben bedroht sein, wie aus einer Studie im Auftrag der Regierung hervorgeht. "Wir sind sehr besorgt", sagte der Leiter der zuständigen Kommission, Alistair Cotter, am Donnerstag. Der Studie zufolge fielen dem Gesichtskrebs seit 1997 rund die Hälfte der frei lebenden Tasmanischen Teufel zum Opfer.
Zwar glaube er nicht, dass die Krankheit allein zum Aussterben der Beuteltiere führt, sagte Cotter. Bedrohlich sei aber, dass die Tasmanischen Teufel zugleich mit Füchsen, die vor einigen Jahren vom australischen Festland auf die Insel kamen, um Nahrung konkurrieren müssten. "Wenn sich die Füchse hier etablieren und die Anzahl der Teufel zurückgeht, dann könnte dies die Artenvielfalt auf Tasmanien erheblich beeinflussen", sagte Cotter.
Wissenschafter vermuten, dass sich die Tiere gegenseitig mit dem Krebs anstecken, wenn sie sich beim Kampf um Beute beißen oder kratzen. Die Ursache der großen Gesichtstumore ist aber noch nicht erforscht. Laut Cotter wird mit Erkenntnissen innerhalb eines Jahres gerechnet. "Ob dies auch zu einem Heilmittel führt, wissen wir allerdings noch nicht", sagte er.
Der Tasmanische Teufel ist ein Fleisch fressendes Beuteltier. Er hat ein kräftiges Gebiss und ist etwa so groß wie ein Foxterrier. Ursprünglich erstreckte sich sein Verbreitungsgebiet über einen Großteil von Australien. (APA/AP)
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