Am Donnerstag legt Gudenus noch weiter nach. In einer Aussendung wetterte er, dass er sich sein Recht auf freie Meinungsäußerung nicht nehmen lasse. Unter seinem Vorsitz werde die Bundesjugendvertretung nicht mehr auf einem Auge blind sein. Seine Kritiker bezeichnete er als "linke und gutmenschende Jugendorganisationen", denen er "mangelnde demokratische Reife" attestierte.
Schule
Wahl sorgt weiter für Aufregung
Gudenus weist Rücktrittsaufforderung zurück - "Wirklich aller Opfer der neueren Geschichte" gedenken
In der Bundesjugendvertretung (BJV) gehen weiter die
Wogen hoch. Der turnusmäßige Vorsitzende, der Chef des Rings
Freiheitlicher Jugendlicher (RFJ), Johann Gudenus, wies am Donnerstag
die Rücktrittsaufforderungen der anderen Jugendorganisationen zurück
und lehnte eine außerordentliche Präsidiumssitzung ab. Die Kritik an
seiner Person hatte sich daran entzündet, dass Gudenus eine härtere
Gangart angekündigt und Kritik am "radikalpazifistischen"
Erscheinungsbild und dem "einseitigen und eigenartigen
Geschichtsbild" der BJV geübt hatte.
Ungeachtet aller Kritik werde er als Vorsitzender ab sofort
frischen Wind in die BJV bringen. Besondere Aufmerksamkeit will
Gudenus der "bisherigen Einseitigkeit des Geschichtsbildes" der BJV
gerade im Gedenkjahr 2005 widmen. "Ich möchte, dass diesmal in
ausgeglichener Weise von der Bundesjugendvertretung wirklich aller
Opfer der neueren Geschichte Österreichs gedacht wird, etwa auch der
vielen jugendlichen Opfer der Flächenbombardierungen und brutalster
Gewaltakte im Zuge des Einmarsches der Besatzungsarmeen." Dazu
stellt Gudenus die Frage: "Sollte einer jungen Mutter mit Kind, die
im Hauskeller verschüttet wurden, nicht ebenso gedacht werden, oder
gibt es Opfer zweiter Klasse?" (APA)