Graz - Noch keine heiße Spur gibt es nach der Veröffentlichung eines Bildes der Gesichtsrekonstruktion jener jungen Frau, deren teilverbrannte Leiche Anfang Jänner nahe der A2 bei Graz gefunden wurde. Bezüglich jener ukrainischen Staatsangehörige, deren Verbleib die Kriminalisten am Donnerstag überprüften, stellte sich heraus, dass die junge Frau wohlauf ist und im Großraum Graz verheiratet ist.

Die von einigen steirischen Medien namentlich als vermeintliches Mordopfer bezeichnete Frau hatte sich selbst bei den Kriminalisten gemeldet. Bis jetzt gingen rund 100 Hinweise bei der Exekutive ein.

"Wir gehen jedem Hinweis nach, auch wenn er sich noch so blöd anhört", erklärte Anton Kiesl, ermittelnder Kriminalbeamter des Landesgendarmeriekommandos für Steiermark, am Freitag gegenüber der APA, "weil man kann nie wissen".

Hinweise aus der Prostitution

Von den Hinweisen seien viele aus Österreich gekommen, weitere auch aus Osteuropa, so Anton Kiesl, ermittelnder Kriminalbeamter des Landesgendarmeriekommandos. "Es sei aber insgesamt mühselige Kleinarbeit, die Identität der Toten zu klären. Einige der Hinweise kämen auch aus dem Rotlicht-Milieu und beträfen Frauen, die seit einiger Zeit nicht mehr gesehen wurden. Hier würden Spuren nach Slowenien, Tschechien und der Slowakei verfolgt.

Alter zwischen 23 und 28 Jahren

Gerichtsmedizinische Untersuchungen des teilweise verbrannten Mordopfers hatten Ende vorvergangene Woche ergeben, dass das Alter der Frau zwischen 23 und 28 Jahren liegen dürfte. Im Zahnzement der Frau konnte laut Kriminalisten ein "massiver Stressmarker" nachgewiesen werden: "Das könnte bedeuten, dass die unbekannte Tote im Alter von 18 oder 19 Jahren eine Schwangerschaft hatte oder an einer schweren lang anhaltenden Krankheit gelitten haben dürfte", so die Ermittler.

Gesicht der Toten verbrannt

Die Frauenleiche wurde am Samstag, 8. Jänner von ihrem Mörder auf der A2 im Gemeindegebiet von Pirka im Bezirk Graz-Umgebung unweit des Pannenstreifen abgelegt worden, vermuten die Ermittler. Am darauf folgenden Sonntag wurde sie dann gefunden. Der oder die Täter hatten die Frau mit Schlägen auf den Kopf getötet. "Vermutlich war bei der Kraftaufwendung bereits der zweite Schlag tödlich", so Kiesl. Offenbar um die Identifikation zu erschweren, wurde das Gesicht der Toten und Teile des Oberkörpers verbrannt. Die Leiche trug nur teilweise Kleidung. (APA)