Fußball
Präsident des russischen Verbandes trat zurück
Koloskow wird nach 25 Amtsjahren und steigender Kritik am Abschneiden der Nationalmannschaft abgelöst
Moskau - Nach massivem Druck aus dem Kreml hat der
Präsident des Russischen Fußball-Verbandes, Wjatscheslaw Koloskow,
nach 25 Jahren seinen Rücktritt erklärt. Ein Nachfolger solle am 2.
April gewählt werden, sagte Koloskow am Donnerstag in Moskau. "Ich
habe viel nachgedacht, mich mit Genossen aus dem Kreml beraten und
dann beschlossen, meine Vollmachten vorzeitig abzugeben", sagte der
Funktionär. Nationaltrainer Georgi Jarzew solle wenigstens für die
nächsten Spiele gegen Estland und Liechtenstein im Amt bleiben. Koloskow stand seit 1979 an der Spitze des russischen Fußballs.
Die Kritik an ihm wegen des jahrelangen schwachen Abschneidens der
Nationalmannschaft war nach der 1:7-Niederlage gegen Portugal im
vergangenen Oktober überlaut geworden. Sportminister Wjatscheslaw
Fetissow forderte eine Ablösung von Koloskow. Dieser politische
Eingriff trug Russland Kritik der Fußball-Verbände FIFA und UEFA ein.
"Mit dem Abgang von Koloskow höre auch die Stagnation im Fußball
auf", meinte der Parlamentsabgeordnete Waleri Draganow zum Rücktritt. (APA/dpa)