"Familie und Beruf besser vereinbar zu machen setzt vor allem voraus, dass Betriebe familienfreundliche Maßnahmen setzen", so die Vorsitzende der ÖPA Josefine Justic bei der Enquete der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende (ÖPA). Dass dies auch für die Wirtschaft Vorteile mit sich bringt, wurde sowohl von Mag. Andreas Gebauer, Personalchef der Grünen Erde, als auch von Dr. Angelika Schiebel vom ehemaligen Familienministerium mit Zahlen belegt. Dr. Herbert Buchinger, Leiter des AMS Österreich, strich zwar in seinem Statement hervor, dass 76% der Alleinerzieherinnen (gegenüber 65% aller Frauen) offensichtlich Beruf und Familie vereinbaren können. Die Diskussionsbeiträge von Betroffenen zeigten allerdings deutlich auf, zu welchem Preis dies häufig geschehen muss.Volksanwaltschaft nutzen Die Volksanwältin Dr. Christa Krammer berichtete, dass sie im Rahmen ihrer Tätigkeit häufig mit ungerechtfertigten Maßnahmen des AMS oder anderer Behörden konfrontiert sei, jedoch auch oft eine positive Wendung zugunsten der Frauen bewirken könne. Sie appellierte an das vorwiegend aus Frauen bestehende Auditorium, die Volksanwaltschaft in Anspruch zu nehmen bzw. über diese Möglichkeit zu informieren und versprach, sich in ihrer Funktion weiterhin für Benachteiligte einzusetzen und damit für mehr Gerechtigkeit und für die Durchsetzung von vermeintlich nicht vorhandener Ansprüche zu sorgen. Laut Aussage Dr. Buchingers wird es bei der Neuregelung des Karenzgeldes weiterhin keinen Arbeitslosenanspruch nach der Karenzzeit geben, obwohl das neue "Kinderbe-treuungsgeld" nicht mehr an die Erwerbstätigkeit gebunden ist und daher die Anwartschaft auf Arbeitslosengeld gegeben wäre. Als Fazit der Veranstaltung wurden Forderungen und Lösungsvorschläge erarbeitet, wie:
  • den Arbeitszeiten angepasste Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen Förderung des Ausbaues firmeneigener Betreuungseinrichtungen Schulung der AMS-MitarbeiterInnen im Umgang mit betreuungspflichtigen KlientInnen Schaffung von Voraussetzungen zum Anspruch auf Arbeitslosengeld nach der Karenz
  • stärkeres Bekanntmachen des Audit-Verfahrens für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • und nicht zuletzt keine Benachteiligung der Kinder Alleinerziehender bei der Karenzgeldregelung.
Die erarbeiteten Lösungsvorschläge werden den zuständigen Stellen weitergeleitet und deren Verwirklichung eingefordert. Weitere Informationen: Österr. Plattform für Alleinerziehende, 8010 Graz, Carnerig. 34, Tel. und Fax: 0316/67 53 44, E-Mail: oepa@sime.com