Kurz nachdem die finanziell zusammengebrochene Satelliten-Telefongesellschaft Iridium LLC bekanntgegeben hat, dass sie ihre Satelliten verglühen lassen will, haben sich nun doch noch zwei Interessenten gemeldet. Das Softwarehaus Merit Studios will mit Hilfe der Satelliten ein DFÜ-Netzwerk für Computernutzer errichten. Dazu plant man, mit Hilfe von privaten Investoren 100 Millionen US Dollar an Kapital einzubringen. Zur Datenübertragung soll eine über USB-Schnittstelle an den jeweiligen Teilnehmer-Computer anzuschließende Box dienen, wobei das hauseigene Kompressionsverfahren von Merit zum Einsatz kommt. Der Haken an der Sache ist, dass das Iridium-Netz nicht besonders gut für die Datenübertragung geeignet ist. Selbst die Merit zufolge erreichbaren Kompressionsraten von mehr als 40:1 würden aus den 2400 Bit/s, die Iridium pro Kanal überträgt, keine bahnbrechenden Übertragungsraten herausholen. Wie Motorola gegenüber der Zeitschrift c't erklärte, sei dies auch der Grund für den ursprünglichen Übernahme-Interessenten Craig McCaw gewesen, sein Übernahmeangebot zurückzuziehen. Zudem ist noch fraglich, ob die genannten Kompressionsraten überhaupt erreicht werden. Merit hat die fragliche Software bisher nur zum Patent angemeldet, aber noch nicht der Öffentlichkeit präsentiert. Ein ähnliches Angebot stammt von der Firma hotJump. Auch sie hofft, mit Hilfe von Investoren genug Geld für eine Übernahme zusammen zu bringen. hotJump möchte die Satelliten für mobilen E-Commerce nutzen. (heise)