Kairo - Ägyptische Oppositionsparteien haben sich strikt gegen eine mögliche Nachfolge von Hosni Mubaraks Sohn Gamal im Präsidentenamt ausgesprochen. "Wenn Gamal Mubarak Präsident Ägyptens werden sollte, dann würde dies von mangelndem Respekt gegenüber der Verfassung und dem ägyptischen Volk zeugen und die Gesetze der Nation verletzen", sagte der Vorsitzende der liberalen Wafd-Partei, Noaman Gumaa, am Donnerstagabend bei dem Treffen eines Bündnisses von acht Oppositionsparteien in Kairo.

Das Bündnis, dem auch linke Parteien und islamisch konservative Politiker angehören, setzt sich ebenso wie andere liberale Gruppierungen für eine Verfassungsänderung ein. Diese soll verhindern, dass Mubarak, der seit 24 Jahren an der Spitze des ägyptischen Staates steht, im kommenden Herbst erneut in einem Referendum ohne Gegenkandidaten für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt wird.

Besonders empört zeigten sich die Oppositionellen über Äußerungen von Ministerpräsident Ahmed Nasif, der erklärt hatte, Gamal sei für das Präsidentenamt qualifiziert. Es sei nicht einzusehen, weshalb er nicht eines Tages für das höchste Amt kandidieren solle. Diplomaten glauben, dass auch die US-Regierung, die der wichtigste Geldgeber und strategische Verbündete der ägyptischen Regierung ist, nichts gegen eine Nachfolge Gamals hätte. (APA/dpa)