Villepin lässt Ambitionen auf Amt des Ministerpräsidenten erkennen
Chirac-Vertrauter will erstmals auch Wahlamt anstreben: "Natürliche Folge" seiner politischen Tätigkeit
Redaktion
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Paris - Der französische Innenminister Dominique de
Villepin hat Ambitionen auf das Amt des Regierungschefs erkennen
lassen. "Ich habe nicht die Angewohnheit, mich Aufgaben zu entziehen,
die mir vom Staatspräsidenten anvertraut werden", sagte Villepin am
Donnerstagabend dem TV-Sender France 2 auf die Frage, ob er den
derzeitigen Premierminister Jean-Pierre Raffarin beerben wolle.
Wenn Präsident Jacques Chirac ihn zur Wahrnehmung einer Aufgabe
aufgefordert habe, habe er "immer Ja gesagt", fügte Villepin hinzu.
Raffarin hatte vor einigen Tagen den Wunsch geäußert, nach seiner
Tätigkeit als Regierungschef für die Europäische Union zu arbeiten.
Raffarin ist seit dem Frühling 2002 im Amt. Chiracs Amtszeit läuft
bis zum Mai 2007.
"Natürliche Folge"
Villepin, der seit Jahren zu den engsten Vertrauten Chiracs zählt
und nach dem Regierungswechsel vor drei Jahren zunächst Außenminister
war, äußerte erstmals auch die Absicht, ein Wahlamt anzustreben. Ohne
einen bestimmten Wahlgang oder ein konkretes Amt zu nennen, sagte der
51-Jährige, es sei die "natürliche Folge" seiner politischen
Tätigkeit, sich auch der Wahl zu stellen.
In alle bisherigen Ämter war Villepin von Chirac eingesetzt
worden, ohne sich zuvor über Parteilisten oder für ein Direktmandat
wählen zu lassen. Erst nach den Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen 2002 trat er in die konservative Regierungspartei
UMP ein. Zuvor gehörte Villepin zum Beraterstab des Präsidenten. (APA/AFP)
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