"Das sind keine Missverständnisse, sondern ein Beispiel für die unseriöse, unprofessionelle und beschämende Kulturpolitik in Wien", ärgert sich Kusej. "Der Kontakt ging vom Kulturamt aus," schildert der Regisseur. Theaterreferent Günter Lackenbucher habe bei der "Floh im Ohr"-Premiere Mitte Oktober 2004 in Klagenfurt die Gespräche aufgenommen. Mit Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) habe es Treffen und Telefonate gegeben, er kam auch zur Kusej-Premiere in Berlin Anfang Dezember und verhandelte weiter.
Vemeintlich sicher
"Es gab konkrete inhaltliche Pläne, erste Gespräche bezüglich Zusammenarbeiten und ein umfassendes Konzept", meint Kusej. Ein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen schien so sicher, dass der gefragte Regisseur bereits ein anderes Projekt aus diesem Grund absagte. Zuletzt sei der Kontakt abgebrochen, ohne dass es eine klare Absage seitens des Kulturamts gegeben habe.
Erst als Reaktion auf einen "Format"-Artikel, in dem Kusej noch als "Festwochen-Favorit" gehandelt wird, war im Kulturamt zu erfahren, dass man sich dort von der Idee endgültig verabschiedet hat. "Ich habe kein Problem mit der Entscheidung, aber mit der Kommunikation auf diese absolut österreichische Art", so Kusej. "Es wird einem vorgespiegelt, dass man gewollt wird. Das ist mir zu blöd, und ich werde das nicht stumm vergessen. Man hat mich permanent um absolute Diskretion gebeten. Ich habe keine Lust mehr, mich an die Absprachen zu halten. Solange ich niemandem etwas sage, kann man mit mir machen, was man will."
"Salzburg ist sexy"