Aufeinandertreffen der Gegenpole
An diesem Straßenstück im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg liegt auch die Zentrale des Springer-Verlags. An der Kreuzung vor dem Springer- Hochhaus würden die Rudi- Dutschke-Straße und die Axel-Springer-Straße aufeinander treffen.
Feindbild Dutschke
Zu Beginn der Studentenproteste vor 40 Jahren galten Dutschke und Springer als Gegenpole. Dutschke verkörperte das Feindbild der Springer-Presse. Bei den Studenten lautete eine beliebte Parole: "Enteignet Springer!".
Prompt streiten sich nun Politiker und Medienleute um dieses Thema. Den Stein ins Rollen brachte die linksalternative Tageszeitung taz. Zum 25. Todestag Dutschkes (1968 angeschossen und 1979 an den Folgen dieses Attentats gestorben) schlug sie die Umbenennung vor. Das Verlagshaus der taz, nur wenige hundert Meter von der Springer- Zentrale entfernt, heißt seit einiger Zeit Rudi-Dutschke- Haus.
Zeichen der Versöhnung
Die PDS im Bezirk unterstützte den Vorschlag. Die Benennung könne ein Zeichen für Versöhnung sein, argumentieren sie. Die Linke wirft besonders Springers Boulevardblatt Bild vor, mit Hetzparolen das Attentat auf Dutschke provoziert zu haben.
Manche Konservative verzeihen Dutschke dagegen bis heute seine Forderungen nach einer Revolution gegen das kapitalistische System nicht. CDU-Politiker nennen deshalb den Vorschlag eine "politische Geschmacklosigkeit".
Nur nach Frauen