Belgrad - Dem Beispiel des pensionierten serbischen Generals Vladimir Lazarevic, der sich dem UNO-Kriegsverbrechertribunal stellen will, dürften noch einige Mitangeklagte folgen. Laut Belgrader Medienberichten bekundete unterdessen auch der ehemalige jugoslawische Generalstabchef Nebojsa Pavkovic (2000-2002) den Wunsch, mit dem serbischen Ministerpräsidenten Vojislav Kostunica über seine Übergabe an das UNO-Tribunal in Den Haag zu verhandeln. Dabei hatten die engsten Mitarbeiter von Pavkovic noch vor einigen Tagen erklärt, dass er sich nicht lebend stellen würde.

Kriegsverbrechen im Kosovo

Vier Generäle wurden in Den Haag wegen Kriegsverbrechen im Kosovo im Frühjahr 1999 angeklagt. General Pavkovic wolle weder sich noch die Militärtradition beschämen, wird einer der engsten Vertrauten des Generals, Rodoljub Stanimirovic, von der Tageszeitung "Blic" am heutigen Samstag zitiert. Auch sei der ehemalige Generalstabchef durch die Entscheidung von Lazarevic überrascht worden, sagte er.

Lazarevic soll Ende nächster Woche nach Den Haag reisen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich Pavkovic gleichzeitig stellen wird, um eine eventuelle Festnahme zu verhindern. (APA)