Entscheidung für Demokratie
Er rate allen Irakern dazu, wählen zu gehen, betonte der Botschafter, der die Einschätzung äußerte, dass nicht alle Sunniten die Wahl boykottieren würden. Jede Liste enthalte auch Sunniten, und viele Angehörige der Religionsgruppe würden wählen gehen. Es handle sich nicht um eine Wahl der Schiiten, Sunniten oder Kurden, sondern "eine Wahlentscheidung zwischen demokratisch denkenden Kräften und anti-demokratisch denkenden Kräften", sagte Aqrawi, der selbst Kurde ist und aus dem Nordirak stammt.
Abzug der Truppen nicht absehbar
Wann die US-Truppen den Irak verlassen könnten, vermochte der irakische Botschafter nicht zu sagen: "Keiner kann diese Frage beantworten." In einem Interview mit der APA hatte Aqrawi vor wenigen Tagen gesagt, nach 2005 werde es Sache der neuen Bagdader Regierung sein, "in Verhandlungen (mit den USA) einen Weg zu finden, wie man diesen souveränen irakischen Staat wirklich souverän machen kann und wie lange dann die Amerikaner bleiben". "Im Journal zu Gast" äußerte der Diplomat zudem den Wunsch nach einer stärkeren Präsenz und einer größeren Rolle der Vereinten Nationen im Irak.