Samarra - In der Sunnitenhochburg Samarra ist die
irakische Parlamentswahl wegen fehlender Sicherheit abgesagt worden.
Niemand werde am Sonntag zur Wahl gehen, sagte Bürgermeister Taha
Hussein. An den Wahllokalen in der rund 125 Kilometer nördlich von
Bagdad gelegenen Stadt waren keine Wahlhelfer oder Polizeibeamte zu
sehen, berichtete ein AFP-Reporter. Anfang Oktober hatten US-Truppen
die Stadt aus der Hand von sunnitischen Rebellen zurückerobert. Die
Gewalt der Aufständischen in der Stadt dauert aber bis heute an.
Wahlen in Kirkuk
In der Vielvölkerstadt Kirkuk zeichnete sich eine Stunde nach
Öffnung der Wahllokale eine Wahlbeteiligung entlang ethnischer Linien
ab. Während die Wahllokale in den kurdischen Vierteln der
nordirakischen Stadt einen regen Zulauf verbuchten, blieben jene in
den sunnitisch-arabischen und turkmenischen Vierteln vorerst spärlich
besucht, berichteten Augenzeugen.
In den sunnitisch bewohnten ländlichen Gebieten westlich von
Kirkuk, die die Rebellenhochburg Howeidscha einschließen, gebe es aus
Sicherheitsgründen so gut wie keine Wähler. Beim Mörserbeschuss eines
kurdischen Viertels in Kirkuk wurde ein Zivilist getötet. (APA/AFP/dpa)