Vielen Dank an alle Leserinnen und Leser, die uns wöchentlich ihre Erlebnisse mit Post und Bahn verraten. Aus therapeutischen Gründen werden wir vielleicht einmal Sonderseiten dafür vorsehen. Derzeit begnügen wir uns noch mit Stichproben. Diesmal gezogen: am 19. Jänner am Bahnhof Stockerau. Dort lernte Thomas W. die Vorzukunft von "zusperren" kennen.

Personenschalter, hell erleuchtet. 17.15 Uhr. Niemand da. Kunde W. wartet einige Minuten. Der Bahnbeamte erscheint.

W: "Guten Tag." B: "Guten Tag." W: " Ich möchte eine Bahnkarte kaufen. Für morgen früh, nach Kitzbühel." B: "Für wohin?" W: "Kitzbühel. Abfahrt 9.30 vom Westbahnhof. In Wörgl muss ich umsteigen." B (schüttelt den Kopf): "Na, des geht net. I hob scho zua." W: "Jetzt schon? Kurz nach viertel sechs?" B: "Sperr i scho zua!" W: "Ah, Sie sperren erst zu. Dann könnte ich doch . . ." B: "Sperr i scho zua!" W: "Wann?" B: "Um 17.20 sperr i zua!" W: "Es ist aber erst 17.19." B: "Da sperr i scho zua. Da konn i nix mehr obedrucken." W: "Aha. Der Schalter ist noch offen, aber ich kann keine Karte mehr kaufen?" B (erleichtert): "Ja, genau." W: "Na wunderbar. Dann recht herzlichen Dank." B: "Gern gscheh'n, Wiedersehen!" (DER STANDARD; Printausgabe 31.1.2005)