Internet nimmt zu
Im Jahr 2004 verzeichnete Estland eine Internet-Penetrationsrate von 52 Prozent und lag damit sogar über dem Durchschnitt der alten EU-Mitgliedstaaten, die auf eine Penetrationsrate von 46 Prozent verweisen konnten. Die baltischen Nachbarn kamen auf 30 (Litauen) und 28 Prozent (Lettland). Mehr als 60 Prozent der estnischen Steuerzahler haben im vergangenen Jahr ihre Steuererklärung online abgegeben. Damit reiht sich das Land weltweit an dritter Position ein, auf die Plätze verwiesen nur von Dänemark und den Niederlanden.
Laut Martin Selmayr, Sprecher der Europäischen Kommission, sind vor allem der politische Wille und das Zusammenspiel zwischen Regierung und Wirtschaft für die Erfolgsstory verantwortlich. Vor allem dänische, finnische, norwegische und schwedische Firmen haben nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion viel Geld in die estnische IT-Branche gesteckt. Sie zeichnen mittlerweile für 75 Prozent der Direktinvestitionen verantwortlich, schreibt das WSJ.
Bildungsprogramm
Telekomunternehmen und Banken finanzierten ein 2,55 Mrd. Euro schweres Bildungsprogramm, das 100.000 Erwachsenen den Umgang mit dem Internet lehrte. Mittlerweile gibt es rund 730 zumeist kostenlose Internetterminals in Estland, mehr als überall sonst in Ost- und Mitteleuropa. Im laufenden Jahr wird der öffentliche Sektor rund 34 Mio. Euro in Informationstechnologien investieren.