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Besonders aus dem wichtigsten Herkunftsland Deutschland kamen im Vorjahr weniger Gäste nach Österreich.

Foto: APA/Schneider
Wien - Trotz steigender Gästezahlen kam es im Österreich-Tourismus im Jahr 2004 erstmals seit 1997 wieder zu weniger Nächtigungen. Die Touristen blieben im Schnitt für kürzere Zeit an ihren Urlaubsorten. Der boomende Städtetourismus und eine erfreuliche Wintersaison 2003/04 "retteten" dennoch das Jahresergebnis, so die Statistik Austria am Montag. Außergewöhnlich negativ ist demnach der Dezember 2004 verlaufen, mit 4,4 Prozent weniger Ankünften und 8,9 Prozent weniger Übernachtungen.

Im Kalenderjahr 2004 wurden insgesamt 117,2 Mio. Nächtigungen gemeldet, das entspricht gegenüber 2003 einem Minus von 0,6 Prozent. Laut Statistik Austria war zuletzt das Kalenderjahr 1997 mit 3,4 Prozent weniger Gäste-Übernachtungen rückläufig gewesen. Sowohl In- (minus 1,0 Prozent) als auch Ausländer (minus 0,5 Prozent) nächtigten im abgelaufenen Tourismusjahr 2004 weniger oft.

Trend zu kürzeren Aufenthalten setzt sich fort

Die Gästezahl (Ankünfte) stieg dagegen um 1,1 Prozent auf 28,4 Millionen. Die Zahl der inländischen Touristen nahm um 0,3 Prozent auf 9,1 Millionen zu, jene der ausländischen Gäste um 1,5 Prozent auf 19,4 Millionen.

Der Trend zu rückläufigen Aufenthaltsdauern setzte sich damit weiter fort: Der Durchschnittsaufenthalt verringerte sich 2004 auf 4,1 (2003: 4,2) Tage.

Laut Statistik Austria ist der Rückgang vorwiegend auf drei Faktoren zurückzuführen: die negative Sommerbilanz 2004 (minus 2,1 Prozent), das schlechte Dezemberergebnis (minus 8,9 Prozent) und der Rückgang bei den Gästen aus dem wichtigsten Herkunftsland Deutschland (minus 3,5 Prozent; Nächtigungsanteil: 43,5 Prozent). Darüber hinaus wurde aber das Kalenderjahr 2004 insbesondere durch die erfolgreiche Wintersaison 2003/04 (plus 2,2 Prozent) und durch den boomenden Städtetourismus (plus 4,8 Prozent) "gerettet", was insgesamt im Vorjahr zu einem vergleichsweise "moderateren" Rückgang führte.

Starkes Plus bei US-Touristen

Bei den nächtigungsstärksten Herkunftsländern wie Deutschland und den Niederlanden kam es zu Nächtigungsrückgängen von 3,5 Prozent bzw. 0,8 Prozent. Das bedeutete insgesamt 1,9 Mio. Nächtigungen weniger als 2003. Im Gegensatz dazu konnten insbesondere Gäste aus den USA (plus 13,4 Prozent), Frankreich (plus 7,7 Prozent) oder Großbritannien (plus 6,9 Prozent) zulegen. Die Zahl deutscher Gäste verringerte sich um 2,1 Prozent oder 220.000 auf 10,25 Millionen.

Trotz insgesamt rückläufiger Ergebnisse konnten die Nächtigungen in Hotels der 5-/4-Stern-Kategorie auf Grund der positiven Bilanz im Städtetourismus um 3,2 Prozent auf 35,6 Mio. Nächtigungen zulegen. Die Anzahl der Nächtigungen in 3-Stern-Betrieben (-2,2 Prozent) und in 2-/1-Stern-Betrieben (-3,3 Prozent) war hingegen rückläufig, ebenso in Privatquartieren (minus 6,2 Prozent) und in privaten Ferienhäusern/-wohnungen (minus 1,0 Prozent).

Stärkste Einbußen in Kärnten

Nach Bundesländern war mit Ausnahme von Niederösterreich (+3,6 Prozent), Salzburg (+0,9 Prozent) und Wien (+6,2 Prozent) die Nächtigungsbilanz negativ. Die höchsten Einbußen wurden in Kärnten (-4,3 Prozent), die geringsten in Vorarlberg (-0,3 Prozent) verzeichnet. In den übrigen Bundesländern schwankten die Veränderungen zwischen -0,5 Prozent (Oberösterreich) und -4,2 Prozent (Steiermark).

Die Zahl der Gäste nahm - abgesehen von der Steiermark (-4,4 Prozent) und Kärnten (-3,4 Prozent) - hingegen in fast allen Bundesländern zu, wobei Niederösterreich mit +4,9 Prozent den höchsten, Tirol den geringsten Zuwachs (+0,4 Prozent) verzeichnete. (APA)