Eine außerordentliche Aktionärsversammlung der finnischen Mediengruppe Alma Media hat am Montag mit 98,8 Prozent der Stimmen Grünes Licht für einen Verkauf der TV-Sparte an die schwedische Bonnier-Gruppe gegeben. Ein davor eingebrachter Vorschlag des norwegischen Bonnier-Konkurrenten Schibsted auf Verschiebung der Entscheidung wurde dagegen abgelehnt, berichtete der finnische Rundfunk YLE. Bonnier erhält damit die Kontrolle über den schwedischen Privatsender TV4.

Die mit Spannung erwartete Abstimmung hatte sich um zwei Stunden verzögert. Mehrere Kleinaktionäre hatten sich zu Wort gemeldet und die geplante Transaktion kritisiert. Beschlossen wurde letztendlich auch, die im Wettbewerb gewesenen Angebote zu veröffentlichen.

Übernahme-Offert-

Schibsted hatte im Dezember überraschend ein Übernahme-Offert für Alma-Media inklusive der herausgegebenen Printmedien - unter anderem die finnische Wirtschaftzeitung "Kauppalehti" und das Boulevardblatt "Iltalehti" - über 705 Mio. Eurogelegt. Bei dem Angebot ging es den Norwegern aber in erster Linie um die Kontrolle über TV4, an dem Alma Media 23,4 Prozent der Anteile besitzt.

Erst vor einer Woche empfahl das Direktorium von Alma Media seinen Aktionären, die Fernsehsparte separat an ein Bieter-Konsortium aus dem schwedischen Bonnier Verlag und der mit Bonnier in Verbindung gebrachten Finanzierungsgesellschaft Proventus um 460 Mio. Euro zu verkaufen. Bonnier ist unter anderem mit 50 Prozent beim österreichischen "WirtschaftsBlatt" an Bord. (APA)