Die EU habe ein starkes Interesse am Zugang zu den Wachstumsmärkten Lateinamerikas, sagte Verheugen. Das Potenzial für europäische Unternehmen sei riesig, und ein Abkommen würde einen Gewinn für die Volkswirtschaft beider Industriezonen bedeuten, sagte der EU-Kommissar. Das Papier könne aber nicht unterzeichnet werden, bevor neben den wirtschaftlichen auch die sozialen Folgen analysiert seien. So befürchten zum Beispiel viele europäische Produzenten etwa von Zucker, dass mit dem zollfreien Import aus Lateinamerika Märkte zerstört würden.
Pakt soll zu mehr Wettbewerb führen
Furlan verwies auf die Bedeutung des Freihandelspaktes für die Stabilität und Sicherheit in Lateinamerika, der zu mehr Wettbewerb, Beschäftigung und Wachstum führen solle. Der Chef des weltgrößten Stahlkonzerns Arcelor, Guy Dollé, forderte die Regierungen der EU und der vier Mercosur-Staaten - Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay - auf, die Verhandlungen zügig wieder aufzunehmen und zum Abschluss zu bringen. Wegen bestehender Handelsbeschränkungen gingen beiden Industriezonen jährlich rund 5 Mrd. US-Dollar (3,84 Mrd. Euro) verloren, sagte Dollé.