Seit 1. Mai 2002 waren das "Fluc" am Praterstern und die später hinzugekommene "Fluc Mensa" Orte für verschiedenste Darbietungen von bildender Kunst bis zu über 250 Konzerten in den Bereichen Experimental- bis Unterhaltungsmusik. "Wir haben immer schon gewusst, dass wir wieder ausziehen müssen", so Martin Wagner vom Verein "[dy'na:mo]", der das Fluc trägt. Nun wird der Auszug wegen der Neugestaltung des Bahnhofes fällig: Mit 26. Februar schließt das Fluc, die Fluc Mensa folgt am 28. März. Heute luden die Betreiber zum "Lobbying in eigener Sache" für den neuen Raum.
Durchgang soll bestehen bleiben
Elf Container mit einer übergreifenden Dachlandschaft sollen den Bahnhofs-seitigen Eingang der derzeit wenig genutzten Unterführung (eine zweite Passage in Richtung Prater Hauptallee ist bei weitem bekannter und mehr frequentiert) u-förmig säumen und ein oberirdisches Lokal bilden. Die Unterführung selbst soll durch schwenkbare Schleusentore für Konzerte temporär schalldicht gemacht werden können, jedoch ansonsten als öffentlicher Durchgang bestehen bleiben.
Oberirdisch würden 163 Stehplätze für Veranstaltungen angeboten werden könne, in der Unterführung könnten maximal knapp 400 Menschen Platz finden. Nutzungen dieses "Stadtraumes, der sonst verloren gehen würde" (so Architekt Klaus Stattmann), könnten von Musikdarbietungen über Modeschauen bis zu Tischfußballturnieren und Kegelabenden reichen, hoffen die Betreiber, die sich derzeit um Genehmigungen seitens der Stadt Wien bemühen.
Rechtliche und finanzielle Aspekte
Die Echos der zuständigen Vertreter der Stadt Wien zur vorgeschlagenen Nutzung dieses "blinden Flecks in der Stadtlandschaft" (Wagner) seien "prinzipiell positiv" gewesen, obwohl die zahlreichen Zuständigkeitsbereiche auf dem Gelände des Pratersterns - immerhin eines der größten Städtebauprojekte Wiens - die Genehmigung des Projektes erschweren. Der Umbau würde nach derzeitiger Schätzung von Stattmann rund 250.000 bis 400.000 Euro kosten und nur ein bis zwei Monate dauern. Die Betreiber hoffen auf eine Drittel-Finanzierung durch eigene Mittel, die Stadt Wien und "weitere Förderungen". Als möglicher Zeitpunkt der Wiedereröffnung wird der Herbst dieses Jahres angestrebt.
Die Nutzung eines Durchganges als "Fluc_2" ist ein "Idealfall, wie man ein Lokal möglichst weit in den öffentlichen Raum hinausträgt", so Wagner, der auf das "Fluc"-Konzept als "künstlerisches, öffentliches, soziales, politisches und interventionistisches Projekt" verwies, in dem "Durchdringung von Räumen, Genres und Szenen" eine wichtige Rolle spielte. Der Name "Fluc" ist die Abkürzung für "Fluctuated Rooms" ("fluktuierte Räume"). Stattmann lieferte noch ein weiteres Argument für die Nutzung der Unterführung: "Auch das Zubetonieren kostet die Stadt Wien etwas".
... in der Zwischenzeit: