Wien - "Es ist schade, dass die Novelle des Telekomgesetzes in der Form gekommen ist, der Zeitverlust schmerzt. Mit den Inhalten habe ich aber nicht wirklich ein Problem." So kommentierte Heinrich Otruba, Geschäftsführer der österreichischen Regulierungsbehörde Telekom Control GmbH , die Telekom-Reform, die am Montag in einer Miniversion als Budgetbegleitgesetz in den Ministerrat ging. Wenigstens aber könne so noch ausreichend über die aus der am Montag präsentierten Novelle rausgefallenen und ohnehin umstrittenen Eingriffsmöglichkeiten des Regulators in bestehende Konzessionen, in die Geschäftsbedingungen, die Preisgestaltung und die Abrechnungssysteme diskutiert werden, so Otruba. Diese Punkte würden auf jeden Fall in einer "tatsächlichen" Novelle, die noch heuer kommen wird, abgehandelt. Es herrsche noch großer Anpassungsbedarf an die EU-Richtlinien. Die Begutachtungsphase sei angesichts der Turbulenzen um die Regierungsbildung zu kurz gewesen. Es komme nun auf die Ausschuss-Verhandlungen an, betonte Hermann Weber, Leiter der Sektion IV - Oberste Fernmeldebehörde, im Anschluss an einen Vortrag auf Einladung der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft. Dass Infrastrukturminister Michael Schmid "ferngesteuert" sei, wie unlängst Eduard Zehetner, Finanzchef des Mobilfunkbetreibers One und gleichzeitig Branchenvertreter in der Wirtschaftskammer, in einer Tageszeitung zitiert wurde, dagegen verwahrt sich Otruba. "Von uns stammen die Themen und die Fragen. Mit der Gesetzgebung haben wir Gott sei Dank nichts zu tun." (APA)