Sapporo - Wenn am Samstag (Nachtbewerb) und Sonntag in Sapporo auf einer der WM-Schanzen von 2007 um Weltcup-Punkte gesprungen wird, dann fehlen Saison-Dominator Janne Ahonen (zwölf Einzelsiege) und der vierfache Saisonsieger Adam Malysz. Der Weltcupleader und sein erster Verfolger ersparen sich den anstrengenden Trip nach Japan nicht zuletzt auch im Sinne einer guten Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Oberstdorf, die am 16. Februar eröffnet werden.

Die Österreicher sind ebenfalls nicht vollzählig vertreten, Andreas Widhölzl, Wolfgang Loitzl und Andreas Goldberger feilen lieber in der Heimat an ihrer Technik. Mit Martin Höllwarth und Thomas Morgenstern hat der mit dem erwähnten Trio trainierende Chefcoach Alexander Pointner aber zwei heiße Eisen im Feuer, auch wenn "Morgi" schon etwas ausgelaugt ist. "Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig müde bin. Die Saison ist bereits sehr lange. Eine Ruhepause vor der WM wird mir gut tun", hatte der 18-jährige Morgenstern nach Zakopane noch gemeint.

Doch Pointner denkt eher daran, seinen Jungstar unter Umständen bei der Olympia-Generalprobe unmittelbar vor der WM zu schonen. Dass Morgenstern dann keine Wettkampferfahrung in Pragelato sammeln könnte, stört Pointner nicht. "Wir werden vor Olympia noch öfters nach Pragelato fahren, da gibt es noch Gelegenheiten genug." Allerdings ist eine diesbezügliche Entscheidung noch nicht gefallen.

Höllwarth hat sich nach zwei sechsten Plätzen in Zakopane vom Abstand zu den Medaillenrängen nicht beunruhigen lassen. "Wahrscheinlich habe ich zu viel erzwingen wollen. Die Schanze in Oberstdorf liegt mir viel besser als jene in Zakopane. Ich bin zuversichtlich für die WM", meinte der 30-jährige Routinier, den auch der Rückfall auf den vierten Weltcupgesamtrang nicht wurmt. "Die große Kristallkugel ist Ahonen ohnehin nicht mehr zu nehmen."

In Abwesenheit von Malysz, der mit seinem österreichischen Trainer Heinz Kuttin in Villach trainieren und in Pragelato wieder antreten will, und Ahonen wird das Feld frei für andere Sieger. Mit von der Partie ist neben den Österreichern aber auch Roar Ljökelsöy, der in Zakopane (gemeinsam mit Malysz) am vergangenen Samstag den ersten Saisonsieg für die Norweger geholt hat. Und die Konkurrenz ist gerade in Sapporo gewarnt vor dem Norsker: Immerhin hat Ljökelsöy im Vorjahr auf dieser Schanze einen Doppelsieg gefeiert.

Das deutsche Team schickt nur zwei Nachwuchsspringer nach Japan. Georg Späth, Michael Uhrmann, Martin Schmitt und Co. ersparen sich ebenfalls den Asientrip und steigen in Italien wieder ein.

Pointner nominierte für die beiden Bewerbe im "Land der aufgehenden Sonne" folgendes Team: Höllwarth, Morgenstern, Martin Koch, Florian Liegl, Andreas Kofler, Roland Müller, Reinhard Schwarzenberger und Balthasar Schneider.(APA)