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Nur nicht klein beigeben: Howard Dean, als Präsidentschaftskandidat dei den Demokraten ohne Glück, will den Republikanern zeigen, wo der Hammer hängt.

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Noch ist es nicht hundertprozentig sicher, aber doch sehr wahrscheinlich: Der kontroversielle Präsidentschaftsanwärter Howard Dean, rückt an die Parteispitze der Demokraten vor.

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Noch vor wenigen Wochen schien es für viele Demokraten unmöglich, dass Howard Dean am 12. Februar zum Vorsitzenden des Democratic National Committee gekürt wird und damit wenigstens nach außen hin als Stimme der Demokraten auftritt. Letzten Berichten zufolge scheint die Wahl des Ex-Präsidentschaftskandidat zum Nachfolger von Terry McAuliffe jedoch immer wahrscheinlicher, zumal Deans stärkster Widersacher, der Texaner Martin Frost, seine Kandidatur an den Nagel gehängt hat.

Dean hatte vor einem Jahr bei den demokratischen Vorwahlen so kläglich abgeschnitten, dass er John Kerry bald das Feld räumen musste. Vielen ist sein tierischer Urschrei nach den verlorenen "Iowa Caucuses" noch in zweifelhafter Erinnerung. Seit seinem Ausstieg aus dem Wahlkampf profilierte sich Dean jedoch als braver Parteisoldat, unterstützte Kerry enthusiastisch und schuf sich eine breite Basis von Anhängern unter den Parteivorsitzenden einzelner Staaten.

Dean hatte stets erklärt, er gehöre dem "demokratischen Flügel der demokratischen Partei" an: "Wenn wir Wahlen gewinnen wollen, dürfen wir nicht als ,Republican Lite' auftreten", erinnert er seine demokratischen Parteifreunde immer wieder. Aber gleichzeitig fordert er sie auf, die Republikaner wenigstens in einem´Punkt zu imitieren: "Ich hasse die Republikaner und alles, wofür sie stehen. Aber ich bewundere die Disziplin ihrer Organisation."

Es ist kein Geheimnis, dass die demokratischen Granden wenig Freude mit Dean als Sprachrohr ihrer Partei haben. Die Minderheitenführer im Kongress, Senator Harry Reid und die Kongressabgeordnete Nancy Pelosi, hätten einen anderen Kandidaten vorgezogen, hoffen jedoch, dass Dean nach ihrer Pfeife tanzen wird.

Gerüchten zufolge sollen auch Bill und Hillary Clinton gegen eine Kandidatur Deans gewesen sein. Ein schwacher Trost für die Clintons: Dean hat versprochen, dass er im Jahr 2008 nicht noch einmal für die Präsidentschaft kandidieren wird. (Susi Schneider/DER STANDARD, Printausgabe, 3.2.2005)