Rüsselsheim - Bei den Verhandlungen über die Zukunft der Opel-Werke müssen Arbeitnehmer und Management noch wesentliche Fragen klären. Der Gesamtbetriebsrat rechnet in etwa zwei Wochen mit einer Einigung über die Zukunft der drei Werke in Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern.

"Wir sind uns über die grobe Richtung einig, aber es fehlen noch fundamentale Zusagen des Managements", sagte der Opel- Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz am Freitag. Franz dementierte einen Bericht des "Handelsblatts" (Freitag), wonach die Verhandlungen kurz vor dem Durchbruch stehen sollen.

"Noch nichts in trocken Tüchern"

"Es ist absolut noch nichts in trockenen Tüchern", sagte Franz. Der Bericht sei pure Spekulation und enthalte eine Reihe an Falschinformationen. Die Zeitung hatte unter Berufung auf Verhandlungskreise gemeldet, Eckpunkte einer Einigung seien bereits beschlossen.

Die Arbeitnehmer würden vollständig oder teilweise auf Tariferhöhungen bis 2008 verzichten. Zudem sind laut "Handelsblatt" eine Kürzung der Jahresgratifikation auf 70 Prozent und flexiblere Arbeitsprozesse vereinbart.

Auf Erholzeiten müssten die Opel-Mitarbeiter künftig wohl verzichten. Zum Kostensparen sollen laut Zeitung pro Jahr bis zu zwölf Sonderschichten ohne Überstundenzuschläge gefahren werden.

Zugeständnisse für Standortgarantie

Die Arbeitnehmer sind nach Worten des Betriebsrates zu Zugeständnissen bereit, verlangen allerdings Zusagen über die künftige Auslastung der Werke und eine Standortgarantie. "Antworten auf sehr grundsätzliche Forderungen des Betriebsrates fehlen noch, vor allem für das Werk in Kaiserslautern", sagte Franz.

Der Betriebsrat verlangt auch, dass der Mutterkonzern General Motors (GM) die neue Mittelklasse von Opel und der Schwestermarke Saab von 2008 an in Rüsselsheim baut.

"Es ist allerdings noch nichts unterschrieben", sagte der Betriebsratsvorsitzende. Die Chancen für das Opel-Stammwerk stünden aber gut. GM will die Entscheidung Ende Februar bekannt geben. (APA)