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Noch steht Scharping mit seinem Wunsch ziemlich im Regen.

Foto: APA/EPA/dpa/Thomas Frey
Hamburg - Der frühere SPD-Vorsitzende und deutsche Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping sorgt mit seinen neuen politischen Karriereplänen für Unruhe in seinem Landesverband Rheinland-Pfalz. Der Bundestagsabgeordnete beanspruche auch bei der Bundestagswahl 2006 den Spitzenplatz der rheinland-pfälzischen SPD-Liste und habe deswegen bereits Kontakt mit Landesparteichef Ministerpräsident Kurt Beck aufgenommen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut Vorausmeldung vom Freitag in seiner neuen Ausgabe. Beck habe zunächst vorsichtig Zustimmung signalisiert, doch komme nun heftiger Widerstand aus den eigenen Reihen.

"Anti-Scharping-Stimmung"

Nach Darstellung von SPD-Bundestagsabgeordneten breite sich an der Basis eine "Anti-Scharping-Stimmung" aus nach dem Motto: "Der Rudolf muss weg!" Mehrere SPD-Politiker würden in Kürze ein Gespräch mit Scharping führen, um ihn von seinem Anspruch auf einen Spitzenplatz abzubringen.

War Björn Engholms Nachfolger

Der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Scharping war 1993 als Nachfolger von Björn Engholm SPD-Vorsitzender geworden, hatte das Amt aber 1995 Oskar Lafontaine überlassen müssen. 1998 wurde er Verteidigungsminister der rot-grünen Regierung. Seine Abberufung durch Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte er "menschlich befremdlich" gefunden. Durch seine Heirat mit Kristina Gräfin Pilati kam er in die Gesellschaftsspalten der Presse. (APA)