"Das Geschenk ist vergiftet
"Das ist ein vergiftetes Geschenk", sagen viele Lokalpolitiker, denn keiner weiß, ob der Staat bei der Renovierung der Gebäude finanziell helfen wird. Zwar kann man in dem Dezentralisierungsgesetz von 2004 nachlesen, dass die Restaurierung vom "Staat subventioniert werden könnte", doch den meisten missfällt der Konjunktiv. "Dieses Gesetz wurde ohne Absprache mit den betroffenen Körperschaften erlassen", erklärte die Vereinigung der Regionen Frankreichs.
Wenige Erfolgsgeschichten
Zu den historischen Monumenten, die auf der Liste stehen, gehören so bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser von Haut-Koenigsbourg im Elsass oder von Chaumont-sur-Loire, die Abtei von Silvacane oder der Palast Jacques Coeur in Bourges. Eines der wenigen Gebäude, das einen "Käufer" gefunden hat, ist das Schloss von Haut-Koenigsbourg, das völlig restauriert wurde und zu den wenigen Monumenten gehört, die mit 500.000 Besucher jährlich rentabel sind. "Der Erwerb ist Teil unserer Politik zu Gunsten der Schlösser und Ruinen der Vogesen. Sie sind zu Ausflugszielen unserer Besucher geworden. Wir wollen aus Schloss Haut-Koenigsbourg unsere Lokomotive machen", meinte Philippe Richert, der Präsident des Regionalrates für den Niederrhein.
Doch nur wenige dieser Sehenswürdigkeiten sind so lukrativ wie Schloss Haut-Koenigsbourg. Das Kloster von Montmajour, das von Van Gogh oft gemalt wurde, verzeichnete im Jahr 2003 ein Defizit von 46.000 Euro, im Jahr 2003 waren es bereits 131.000 Euro. Dasselbe gilt für die Villa Cavrois in der Nähe der nordfranzösischen Industriestadt Roubaix. Die 1932 vom Architekten Robert Mallet-Stevens erbaute Villa ist völlig zerfallen und wird gerade vom Staat renoviert. "Wir haben nicht die nötigen Mittel dazu, um die Villa zu übernehmen", ließ die Gemeinde von Croix wissen.
Frankreich ist Eigentümer von etwa 400 historischen Monumenten