London - Die Finanzminister der sieben führenden
Industrieländern (G-7) erwarten im laufenden Jahr ein robustes
Wachstum der Wirtschaft. Nach der am Samstag in London
veröffentlichten Abschlusserklärung ist die Inflation nach
Einschätzung der Minister weiterhin unter Kontrolle. Die Risiken für
das Wachstum seien ausgeglichen. Es bestünden jedoch weiterhin
Ungleichgewichte im internationalen Handel. Um diese zu beseitigen,
hätten sich die USA zur Konsolidierung ihres Staatshaushalts
verpflichtet. Europa und Japan hätten weitere Strukturreformen
zugesagt.
Der Erklärung zufolge sind sich die G-7 zudem einig, den ärmsten
Ländern ihre Schulden auf Fall-zu Fall-Basis bis zu 100 Prozent zu
erlassen. Den Internationalen Währungsfonds (IWF) beauftragten sie,
bis zur gemeinsamen Frühjahrstagung mit der Weltbank Vorschläge zu
unterbreiten, wie die Goldreserven und andere Ressourcen des Fonds
für die Umsetzung dieses Planes genutzt werden könnten.
Der britische Schatzkanzler Gordon Brown erläuterte, man habe sich
auf "Pläne" für einen Schuldenerlass geeinigt. Einzelheiten würden in
den nächsten Wochen ausgearbeitet, und Endgültiges dann im Juli beim
Treffen der Staats- und Regierungschefs der G8 in Schottland
beschlossen. Das G7-Treffen in London könne aber bereits als "Treffen
des 100-prozentigen Schuldenerlasses" beschrieben werden. Britische
Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, in einer
Reihe von Punkten sei noch keine Einigkeit erzielt worden. Vor allem
die US-Regierung habe Vorbehalte angemeldet. (APA/Reuters/dpa)