Genf - In Asien könnte die Kinderlähmung noch im laufenden Jahr vollständig ausgerottet werden. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf mit. Derzeit gebe es die Krankheit noch in den drei asiatischen Ländern Afghanistan, Indien und Pakistan. Die Gesundheitsminister der Staaten bestätigten bei einem Treffen in Genf, dass die Zahl der Polio- Neuerkrankungen im vergangenen Jahr um 45 Prozent auf 186 Fälle zurückgegangen sei. Ein vergleichbarer Erfolg in diesem Jahr könnte die Krankheit in dieser besonders bevölkerungsreichen Region ausrotten.

Das Ziel soll mit einer massiven Impfkampagne erreicht werden. Besonders Kinder in abgelegenen Regionen mit schlechter Gesundheitsversorgung sowie in den riesigen Slums der Großstädte sollten geimpft werden. 2004 wurden 210 Millionen Kindern 1,5 Milliarden Dosen Impfstoff verabreicht.

Die WHO wertet die Kampagne gegen Kinderlähmung (Polio) als vollen Erfolg. Die Zahl der Neuerkrankungen sei von weltweit 350.000 im Jahr 1988 auf 1.200 im vergangenen Jahr gesunken. Mittels großer Impfkampagnen will die WHO die Krankheit in diesem Jahr nicht nur in Asien, sondern sogar weltweit ausrotten. Die Kinderlähmung kommt nur noch in einer Hand voll afrikanischer und asiatischer Länder vor. Europa gilt seit 2002 als poliofrei. (APA/dpa)