Irgendwo in der Unendlichkeit kreuzen einander sogar parallele Linien. Und auch Ereignisse, die lange Zeit nebeneinanderher existieren, tendieren dazu, zusammenzuwachsen. Und so begab es sich, dass Elisabeth Gürtler am Donnerstag auch den Rosenball im Wiener U4 eröffnete.

Nicht persönlich, aber doch per Grußbotschaft aus der Staatsoper, die – gleich nachdem Chantal St. Germain und Gräfin Susi Vetschera ihren „Schnellwalzerkurs“ absolviert hatten – auf eine Wand projiziert wurde: Bei der traditionellen „liebevollen Opernball-Persiflage“ (Rosenball- Mutter Miss Candy) der „Heaven Gay Night“ gab Gürtler das Kommando „alles Walzer“ – nicht ohne darauf hinzuweisen, dass man hier wohl auch wenig Platz, viel Spaß, „aber weniger Probleme mit Zigarettenrauch“ habe. Die Heaven- Szene war begeistert.

Das volle Ausmaß des Zusammenwachsens wurde aber erst Freitag bekannt: Auch in der Oper hatten Männer Frackbrust an Frackbrust Walzer getanzt. So, als wäre das die normalste Sache der Welt. (rotte, DER STANDARD Printausgabe, 05.02.2005)