Zürich - Bei eisiger Kälte haben am Samstagnachmittag in Zürich rund 700 Personen gegen eine "unmenschliche Asylpolitik" in der Schweiz demonstriert. Es sei ein Protest "gegen die Kälte in der Politik", sagte Balthasar Glättli von "Solidarité sans frontières".

Anlass für die von der Menschenrechtsgruppe "augenauf" organisierten nationalen Demonstration "Solidarität statt Rassismus" war die Verschärfung des Asylrechts vor 10 Jahren durch die Einführung der Zwangsmaßnahmen. Im vergangenen Jahrzehnt seien grundlegende Menschenrechte systematisch ausgehöhlt worden.

Zu den Forderungen der Kundgebungsteilnehmer gehört die sofortige Einstellung der Zwangsabschiebungen, die Legalisierung des Aufenthaltsstatus der "Papierlosen" (Sans-Papiers) und ein uneingeschränktes Bleiberecht für alle Flüchtlinge.

"Menschenverachtende Abschreckungspolitik"

So müsse auch auf die Abschiebung der seit 10 Jahren illegal in der Schweiz lebende bolivianische Familie Quispe verzichtet werden, deren Gesuch die Zürcher Regierung dieser Tage abgelehnt hatte, wurde verlangt.

Nötig sei der Kampf gegen die "menschenverachtende Abschreckungspolitik", die Folter gleichkomme. Die Schweiz brauche eine neue solidarische Asyl- und Migrationspolitik. (APA/sda)