Großbritannien startet Initiative zum Schuldenerlass armer Länder
Finanzminister: Schulden von insgesamt 19 Ländern werden umgehend gemindert - Jährliche Kosten bei rund 100 Millionen Pfund
Redaktion
London - Nach dem Beschluss der sieben führenden
Industriestaaten (G-7) zu einem möglichen kompletten Schuldenerlass
für die ärmsten Länder ist Großbritannien mit einer eigenen
Initiative vorgeprescht. Das Land werde umgehend die Schulden von
insgesamt 19 Ländern mindern, teilte das Finanzministerium am Sonntag
in London mit. Dieses Vorhaben werde Großbritannien in diesem Jahr 27
Millionen Pfund (39,7 Millionen Euro) und bis 2015 jährlich zwischen
80 und 128 Millionen Pfund kosten. Profitieren sollten davon Staaten
wie Äthiopien, der Senegal, Mali und Vietnam. Die G-7-Finanzminister hatten am Samstag bei ihrem Treffen in
London einen bis zu vollständigen Schuldenerlass für die
Entwicklungsländer in Aussicht gestellt. In ihrer Abschlusserklärung
hieß es, die führenden Industriestaaten seien übereingekommen, "die
Lage der armen und hochverschuldeten Länder von Fall zu Fall zu
untersuchen", um ihnen "bis zu 100 Prozent Erleichterung" der
multilateralen und auch bilateralen Schulden zuzugestehen. Zur
Finanzierung eines solchen Schuldenerlasses sollen möglicherweise die
Goldreserven des Internationalen Währungsfonds (IWF) herangezogen
werden. (APA/AFP)
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