Paris - Der Teileinsturz einer Wartehalle im Pariser Flughafenterminal 2E, der im Mai 2004 vier Todesopfer gefordert hatte, ist nach Angaben eines Expertenberichts auf einen Baufehler zurück zu führen. Dies berichtete die Tageszeitung "Le Parisien" am Montag unter Berufung auf einen Untersuchungsbericht, der vom französischen Verkehrsministerium in Auftrag gegeben worden war. Nach den Angaben sollen nun mehrere Architekten und Ingenieure, die unter der Leitung des Projektleiters Paul Andreu gearbeitet hatten, geklagt werden.

Laut dem Bericht waren in der Betonkuppel der 650 Meter langen Wartehalle zylinderförmige metallene Stützbalken angebracht worden, auf denen das Gewicht einer Glaswand des Gebäudes lastete. Die Kuppel seien nicht stark genug konstruiert worden, um diesem Druck standzuhalten. Bereits vor dem Unglück waren Risse in einigen Säulenköpfen der Halle aufgetaucht.

Laut "Parisien" soll der Expertenbericht Ende der Woche Verkehrsminister Gilles de Robien vorgelegt werden. Es sei keine Veröffentlichung geplant, allerdings soll er den Richtern übergeben werden, die sich mit den Ermittlungen in dem Unglücksfall befassen.

Ein Teil des Terminals 2E war am 23. Mai 2004 eingestürzt und hatte dabei vier Personen getötet und weitere drei verletzt. Das elegante Terminal 2E war im Juni 2003 in Betrieb genommen worden und ist für den Super-Airbus A380 konzipiert, der bis zu 555 Passagiere befördern soll. (APA)