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Ein Wahlplakat mit einem der Kandidaten bei den Kommunalwahlen in Saudi Arabien.

Foto: REUTERS/Zainal Abd Halim
Riad - Eine Gruppe von unterlegenen Kandidaten bei der Kommunalwahl in der saudiarabischen Hauptstadt Riad will das Ergebnis anfechten. Sie machen nach Presseberichten vom Samstag geltend, dass die Wahlempfehlung von Klerikern die Abstimmung zu Gunsten einiger ihrer Gegner verfälscht habe. Bei den ersten Wahlen in dem Königreich überhaupt dürften sich mehrheitlich religiös-konservative Kandidaten durchgesetzt haben.

"Die pro-islamistischen Kandidaten scheinen die Sieger in der Hauptstadt zu sein", schrieb die Zeitung "Arab News" am Samstag. Die Bewerber hätten die Wähler getäuscht, indem sie vorgaben, den Segen der moslemischen Würdenträger zu haben. Der in London erscheinenden arabischen Zeitung "Al-Hayat" zufolge gelten sechs der sieben Gewählten, deren Namen am Freitag bekanntgegeben worden waren, als gemäßigt religiös. Der siebente gehöre dem nationalistischen Flügel an. Die meisten der Wahlsieger in und um Riad seien entweder Imame von Moscheen oder Mitarbeiter islamischer Wohlfahrtsorganisationen, sagte am Samstag der saudiarabische Politikwissenschaftler Mschari al-Thajdi der Nachrichtenagentur AP. (APA/AP)

Frauen durften in dem islamischen Königreich wahabitischer Prägung nicht wählen. Zur Wahl stand am vergangenen Donnerstag die Hälfte der noch nicht lange existierenden 178 Stadt- und Gemeinderäte; die andere Hälfte wird vom Königshaus bestimmt. Im März und April sollen Kommunalwahlen in weiteren Landesteilen folgen. Die Wahlbeteiligung betrug 73,6 Prozent, es hatten sich allerdings nur 149.000 der 600.000 Stimmberechtigten registrieren lassen.