Nach dem Zusammenbruch wird der Vöest-Alpine-Konzern in VA Stahl, Maschinen- und Anlagenbauholding (M&A)und die Elektro- und Elektronik-Holding (E&E) aufgeteilt. Zur M&A-Holding gehören u.a. der Industrieanlagenbau (VAI) sowie SGP VA Energie- und Umwelttechnik, später Austrian Energy & Environment; Elin-Union, AMS, AT&S und AIS formen die E&E-Holding.
Fusion von M&A- und E&E-Holding zur Austrian Industries Technologies AG.
Die Verstaatlichtenholding ÖIAG wird zu Austrian Industries (AI). Unter deren Konzerndach stehen: von Amag über Böhler-Uddeholm, ÖMV, SGP-Verkehrstechnik bis zu VA Stahl. Nach der Amag-Pleite ist ein Börsengang der AI nicht mehr möglich, die AI-Holdings werden getrennt, die ÖIAG als Beteiligungsholding installiert. Aus der AI Technologies AG wird VA Technologie AG. VA Tech geht an die Börse: Die ÖIAG verkauft 51 Prozent zu 65 Euro pro Aktie - die damals größte Kapitalmarkttransaktion in Österreich - und hält fortan 24 Prozent an VA Tech; 25 Prozent hält die VA Stahl. Die VA Tech wird von der Südostasienkrise voll erfasst; hinzu kommen Probleme mit Austrian Energy und Fehlakquisitionen (Lentjes). Milliardenzukäufe: Ferranti-Packard, EZ Praha, Kvaerner Metals, Escherwyss und Joint Venture mit Schneider Electric (Frankreich), für Restrukturierung werden Verkäufe notwendig (MCE an Andlinger, TMS). Austrian Energy und Lentjes werden an Babcock-Borsig-Gruppe verkauft, im Gegenzug bekommt VA Tech zehn Prozent an Babcock und das Sorgenkind Wabag. Die VA Tech schreibt Verluste, der Aktienkurs fällt zeitweise auf zwölf Euro. Voestalpine verkauft ihre 19,09 Prozent an Mirko Kovats um 25 Euro pro Aktie. ÖIAG verkauft neun Prozent über die Börse. Erste Gerüchte über möglichen Einstieg von Siemens bei VA Tech. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, ÖIAG und VA-Tech-Vorstand lehnen Übernahme durch Siemens & Kovats ab. Siemens kauft 16,45 Prozent von Kovats zu 55 € je Aktie und kündigt Übernahme an. VA-Tech-Vorstand und JP Morgan befinden 55 Euro pro Aktie für "nicht angemessen". Siemens erhöht auf 65 Euro je Aktie. 90,94 Prozent der VA-Tech-Aktionäre nehmen Angebot an. (Luise Ungerboeck, Eva Linsinger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.2.2005)