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Tragische Ereignisse können zu Symptomen führen, wie sie bei einem Herzinfarkt vorkommen.

Foto: Reuters/Andrew Wong
Trenton/USA - In einer kurz vor dem Valentinstag veröffentlichten Studie zeigen Wissenschafter der Johns Hopkins Universität in Baltimore, wie ein tragisches oder schockierendes Ereignis aufs Herz schlagen und die klassischen Symptome eines Herzanfalls auslösen kann wie Atemnot, Brustschmerzen und Flüssigkeit in der Lunge.

Anders als bei einem Infarkt ist der Zustand jedoch rückgängig zu machen. Oft werden Patienten mit dem "Gebrochenen-Herz-Syndrom" ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie sich binnen Tagen bei Bettruhe und Flüssigkeitsaufnahme erholen und keine bleibenden Herzschäden davontragen. Seit Jahrhunderten wissen Ärzte, dass emotionale Schocks Herzanfälle auslösen und sogar zum plötzlichen Tod führen können. Doch beim "Gebrochenen-Herz-Syndrom" oder Stress-Kardiomyopathie handelt es sich um ein anderes Phänomen.

Beeinträchtigte Pumpkapazität

In ihrer am Donnerstag im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Untersuchung zeigen die Mediziner, wie ein tagelanger Schub von Adrenalin oder anderen Stresshormonen die Pumpkapazität des Herzens beeinträchtigen kann. Ihrer Theorie zufolge könnten die Hormone die kleinen Blutgefäße anregen, sich zusammenzuziehen, doch sind auch andere Erklärungen möglich. Dozent Hunter Champion erklärte, die Möglichkeit, das Syndrom zu erkennen, habe Patienten überflüssige Herzbehandlungen erspart.

Er untersuchte mit seinen Kollegen 19 Notaufnahme-Patienten mit dem "Gebrochenen-Herz-Syndrom", fast alle Frauen nach den Wechseljahren. Bei vielen trat die Krankheit nach dem Tod eines nahen Angehörigen auf, andere Auslöser waren eine Überraschungsparty, ein Autounfall, ein Raubüberfall, ein heftiger Streit oder die Angst vor einem Auftritt in der Öffentlichkeit. Kernspintomographie und andere Tests zeigten, dass die Patienten keinen Infarkt erlitten hatten. (APA/AP)