Salzburg - Die Salzburger Sparkasse hat nun im WEB-Zivilverfahren einen letzten Vergleichsvorschlag unterbreitet. Die Tochter der Erste Bank hat das ursprüngliche Angebot auf 15 Mio. Euro verdoppelt, wie das Bankinstitut mitteilte. Zuvor hat die Sparkasse bereits jenen Klägern eine Ruhensvereinbarung angeboten, die ihre Klage auf eigenes Kostenrisiko führen. Die Sparkasse sieht ihr Angebot - mit dem die Kläger unter Berücksichtigung bereits erfolgter Rückführungen im Schnitt 50 Prozent ihres investierten Kapitals erhalten würden - als Beitrag zum sozialen Frieden.

Die Salzburger Sparkasse wärme mit dem Vorschlag einen schon im Jänner 2005 von Erste-Bank-Chef Andreas Treichl im Ministerium für Konsumentenschutz vorgebrachten und abgelehnten Vorschlag neu auf. 3235 geschädigte Anleger haben einen Kapitalbetrag von 61 Mio. Euro eingeklagt, "50 Prozent des investierten Kapitals ergibt nach Adam Riese nicht 15 Mio. Euro, selbst wenn die bisherigen Ausschüttungen an die Anleger im Rahmen der Konkurs- und Liquidationsquoten berücksichtigt werden", stellte Klägervertreter Werner Steinacher fest.

"Die Sparkasse erfindet neue Regeln der Mathematik." Die 50-Prozent-Quote der Salzburger Sparkasse erinnere an den Vergleich, den einige Hundert geschädigte Anleger vor rund acht Jahren mit der Sparkasse Bregenz und einer damaligen Tochtergesellschaft der Salzburger Sparkasse (Bankhaus Daghofer, Anm.) abgeschlossen haben. Das Landesgericht Salzburg hat die nächste mündliche Streitverhandlung zur Beweisaufnahme für den 21. Februar anberaumt. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.2.2005)