Bagdad - Ein Selbstmordattentäter hat vor einer schiitischen Moschee nordöstlich von Bagdad nach Polizeiangaben am Freitag eine Autobombe gezündet und mindestens 14 Menschen mit in den Tod gerissen, 22 wurden verwundet. Die Bombe in der Stadt Balad Rus sei explodiert, als Gläubige nach einer religiösen Zeremonie das Gotteshaus verließen, berichtete ein Schiitenvertreter.

Zarkawi-Gruppe bekennt sich

Der irakische Ableger des Terrornetzwerks Al Kaida (al-Qaeda) hat sich in einer Internetbotschaft zu dem Selbstmordanschlag bekannt. Die Autobombe habe einem Konvoi der Nationalgarde in der Ortschaft Balad Rus gegolten, hieß es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung im Namen der "Al-Kaida-Gruppe des Jihad im Zweistromland" ("Tanzeem Qaedat al-Jihad Fee Bilad al-Rafidain"). Dies ist die Gruppe des Terroristenführers Abu Musab al-Zarqawi.

Weitere Tote bei Anschlägen

Der Gewalt im Irak sind bis Freitagabend mindestens sechs weitere Menschen zum Opfer gefallen, nachdem zuvor bereits 23 Menschen getötet worden waren. In der Provinz Salaheddin nördlich von Bagdad rammte ein Selbstmordattentäter das Panzerfahrzeug einer US-Patrouille. Dabei riss er den Fahrer mit in den Tod. Drei weitere US-Soldaten erlitten leichte Verletzungen, wie ein Militärsprecher mitteilte.

Bei Tal Afar im Norden des Landes wurden zwei irakische Zivilpersonen bei der Detonation eine Bombe am Straßenrand getötet. Zwei weitere Iraker kamen bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen US-Truppen und Aufständischen in Mosul ums Leben, wie die US-Streitkräfte weiter mitteilten.

Elf Tote bei Angriff auf Bäckerei

Bei einem Angriff auf eine Bäckerei im Osten der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Freitag nach ersten Angaben elf Menschen getötet worden. Etwa ein Dutzend Angreifer hätten am Vormittag die Bäckerei gestürmt und wild um sich geschossen, sagte ein Polizeisprecher. Dabei seien alle Angestellten und ein zehnjähriger Bub, der seinen Vater besuchen wollte, getötet worden. Viele Kunden konnten noch rechtzeitig flüchten, als die ersten Schüsse fielen. Die Bäckerei liegt in einem von vielen Schiiten bewohnten Bezirk. Über den Hintergrund der Tat wurde nichts bekannt.

Der El-Kaida-Ableger im Irak hat sich zur Entführung eines ranghohen Mitarbeiters des Innenministeriums bekannt. Mitglieder der Gruppe hätten Oberst Rijadh Katei Aliwi am Mittwoch verschleppt, teilte die "El-Kaida-Organisation für den Heiligen Krieg im Irak" am Freitag im Internet mit. "Wir werden bald ein Band mit seinem Geständnis veröffentlichen, so dass er als Beispiel für alle Feinde Gottes dienen kann, die im Jenseits schwer bestraft werden", hieß es.

Die von dem jordanischen Extremisten Abu Mussab al Zarkawi angeführte Gruppe hat sich zu zahlreichen Bombenanschlägen gegen amerikanische und irakische Soldaten und Sicherheitskräfte bekannt. Die USA haben auf al Zarkawi ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ausgesetzt. (APA/dpa/Reuters)