Washington - Österreich will sich bei der Entschädigung von Zwangsarbeitern am deutschen Beispiel orientieren. Eine andere Entschädigungssumme als die, die Deutschland zahle, wäre nicht sinnvoll, sagte Maria Schaumayer, Chefunterhändlerin für die Zwangsarbeiter-Entschädigung, am Dienstag vor Journalisten in Washington. Sollte die Einigung mit Deutschland vorsehen, ehemaligen Zwangsarbeitern 15.000 Mark (7669 Euro/105.528 S) Entschädigung zukommen zu lassen, werde Österreich diese Summe übernehmen. Schaumayer schätzt, dass 150.000 von insgesamt einer Million Menschen, die unter der NS-Herrschaft in Österreich zur Arbeit gezwungen wurden, noch am Leben sind. Von ihnen seien aber nur 20.000 Sklavenarbeiter (denen nach deutschen Vorstellungen eine höhere Entschädigung zusteht als den "gewöhnlichen" Zwangsarbeitern). Die meisten seien Juden aus Ungarn. Schaumayer erklärte, sie hoffe, dass die ersten Überweisungen im Herbst ihre Empfänger erreichten. Langwierige Verhandlungen wie mit Deutschland sollten vermieden werden. Österreich habe aus diesen Problemen gelernt und wolle jetzt schnell ans Ziel kommen. Der hier aufgelegte Fonds soll jedoch Versicherungs- und Vermögensfragen nicht abdecken. (APA/Reuters)