Bild nicht mehr verfügbar.

Howard Dean soll den US-Demokraten wieder zum Siegen verhelfen.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque
Bei den Lobeshymnen auf Howard Dean, der am Samstag vom Democratic National Committee zum neuen Vorsitzenden der US-Demokraten gewählt wurde, schwingen leise Warnungen mit. Dean habe die Energie für den Job, erklärte der glücklose Präsidentschaftskandidat John Kerry, "unsere großartige Partei muss jedoch nicht generalüberholt werden".

Auch die Aufforderung von Expräsident Bill Clinton an seine Parteifreunde zur Einigkeit klingt leicht resigniert: "Wir müssen Howard Dean unterstützen. Wir müssen damit aufhören, uns gegenseitig zu schlagen, und unser Feuer gegen jene richten, mit denen wir im Widerspruch stehen."

Die Wahl des ehemaligen Gouverneurs von Vermont zum neuen Parteivorsitzenden wird vom linken Flügel der Demokarten mit Leidenschaft gesehen. Rechts des Spektrums bleibt man skeptisch. Dean hatte sich zwar zu Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes als demokratischer Favorit für das Rennen um das Weiße Haus profiliert, die Nominierung jedoch gegen Kerry verloren.

Ob es dem schon seit Längerem nicht mehr praktizierenden Arzt Dean gelingen wird, den Demokraten bei den Zwischenwahlen, den "mid-term elections", im Jahr 2006 zu einem Sieg über die Republikaner, die derzeit beide Häuser des Kongresses dominieren, zu verhelfen und die nächsten Präsidentschaftswahlen im Jahr 2008 erfolgreich zu orchestrieren, wird noch länger dahingestellt bleiben.

Der scheidende Vorsitzende der Partei, Terry McAuliffe, zeigte sich zuversichtlich. Durch den Aufbau des Parteiapparates während seiner Ägide sei dafür gesorgt worden, dass "Geld nie wieder ein Problem" für die Demokratische Partei sein würde. Als Beweis dafür "schenkte" Kerry der Partei eine Million Dollar, die ihm aus seinem Wahlkampfbudget übrig geblieben war. (Susi Schneider/DER STANDARD, Printausgabe, 12./13.2.2005)