Kathmandu - Bei neuen Gefechten zwischen Regierungssoldaten und maoistischen Rebellen sind in Nepal mindestens 15 Menschen getötet worden. Zwölf Aufständische und drei Soldaten wurden in der Nacht auf Dienstag in der Nähe der Ortschaft Jante, etwa 500 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu, erschossen, ein weiterer Soldat wird vermisst, wie die Armee mitteilte.König beruft Ex-Premiers in Notstandsregierung

Der nepalesische König Gyanendra hatte zudem zuvor zwei ehemalige Ministerpräsidenten in seine Notstandsregierung berufen. Der Monarch, der vor zwei Wochen die parlamentarisch legitimierte Regierung von Premier Sher Bahadur Deuba entlassen und den Notstand über das Himalaya-Land verhängt hatte, ernannte am Montag den 79-jährigen Tulsi Giri und den 78-jährigen Kirti Nidhi Bista zu seinen Stellvertretern im Amt des Regierungschefs. Ihnen wurden mehrere Ressorts unterstellt, darunter das Justizministerium. Die EU-Staaten riefen unterdessen ihre Botschafter aus Nepal zurück, um mit ihnen über die Lage in dem Land zu beraten, wie ein Sprecher des französischen Außenministeriums mitteilte.

Seit der staatsstreichartigen Machtübernahme des Königs sind in Nepal Dutzende Politiker, unter ihnen Ex-Premier Surya Bahadur Thapa, festgenommen oder unter Hausarrest gestellt worden. König Gyanendra begründete die Machtübernahme damit, dass die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Deuba es nicht geschafft habe, sich mit der maoistischen Guerilla zu einigen und lange versprochene Parlamentswahlen vorzubereiten. Am Freitag war es in Kathmandu zu heftigen Straßenprotesten gekommen. (APA/AP/AFP)