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Mandl kann mit seinen Damen nicht zufrieden sein.

Foto: APA/Jaeger
Innsbruck/Wien - Einige österreichische Ski-Damen haben den "Bormio-Virus" mit in die Heimat genommen. Zumindest den medizinischen, denn am Ende der WM in Italien lag nach Marlies Schild auch noch Michaela Dorfmeister mit schwerer Grippe im Bett. Damit aber nicht auch noch der sportliche Virus vom WM-Ort Santa Caterina in den nächsten WM-Ort Aare mitgeschleppt wird, ist Ursachenforschung angesagt. In Schweden geht am Wochenende der Weltcup mit einem Super G und einem Riesentorlauf weiter.

Damenchef Herbert Mandl hatte auch unmittelbar nach der WM keine durchgängige Erklärung für das in einigen Fällen "akute Wettkampf-Versagen" (Mandl) seiner Damen, die sich mit zwei Mal Bronze durch Renate Götschl (Abfahrt) und Schild (Kombi) zufrieden geben hatten müssen: "Wir können uns damit aber nicht einfach abfinden. Das Problem ist auf breiter Basis aufgetreten, bei den Routiniers wie bei den Jüngeren. Auch wenn Ausfälle in den technischen Bewerben natürlich immer drin sind".

Totalausfall von Dorfmeister tat weh

Drei spezielle Sorgenkinder bzw. Fälle gibt es offenbar zu durchleuchten. Den Totalausfall von Dorfmeister, die in Super G, Abfahrt und Riesentorlauf ausgeschieden ist. Die ungewohnt magere Vorstellung von Götschl, die sich zwar mit Abfahrts-Bronze selbst aus dem Sumpf zog, im Teambewerb aber erneut unter ihrem Wert geschlagen wurde. Und Nicole Hosp, die außer dem ersten Slalom-Durchgang (Zweite) nur Fehler produzierte.

Zwischen Götschl und den Trainern hatte es ja schon in der ersten Woche Meinungsverschiedenheiten gegeben. Das Material als Ursache für die "zurückhaltende" Fahrweise der Speed Queen zu reduzieren ist Mandl zu wenig, da habe es auch eine dementsprechende Rückbestätigung durch die Herren-Trainer beim Super G des Teambewerbs gegeben.

Hosp verunsichert

Bei Hosp sei es wegen der vielen vorangegangenen Stürze, Verletzungen und Krankheiten nachvollziehbar, "warum sie dann ausgerechnet bei der WM nicht aufs Stockerl fährt." Aber auch hier liege der Grund im Detail, sprich im Kopf, bei der Einstellung und am Trainingsrückstand. "Da müssen wir im Training ansetzen. Es kann nicht sein, dass Niki schon beim fünften Slalom-Tor des Teambewerbs bereits wieder in die Enge kommt", so Mandl. "Aber sie war ohnehin sehr deprimiert und hat gespürt, dass es an ihr gelegen ist."

Die Gelegenheit für die Wiedergutmachung kommt schon am Wochenende. WM-Entdeckung Kathrin Zettel wird trotz ihrer sensationellen Leistung im Super G des WM-Nationenbewerbs aber nur den Riesentorlauf in Aaare fahren, im Super G kommt die arrivierte Truppe zum Zug. Für die 18-jährige Niederösterreicherin, die gleich bei ihrer ersten Erwachsenen-WM Silber geholt hat, geht die Medaillenjagd nächste Woche mit der Junioren-WM in Bardonecchia weiter. Die Titelverteidigerin im Slalom wird dort alle Bewerbe bestreiten.(APA)