Die Basken sind in der Primera Division schon neun Spiele ungeschlagen, am Sonntag erreichten sie zu Hause gegen Betis Sevilla trotz eines 0:3-Rückstands nach 23 Minuten noch ein 4:4, Austria-Beobachter Manfred Kern war ziemlich beeindruckt. Urzaiz (2), Gurpegui und Yeste trafen für Bilbao, Yeste bereitete die ersten drei Tore vor.
Die Namen weisen darauf hin, bei Bilbao sind mit Ausnahmen von Trainern wie ÖFB-Exteamchef Helmut Senekowitsch (Juli 1979 bis September 1980) eigentlich nur Basken gefragt. Wobei es in neuerer Zeit reicht, schon als Kind in Euskadi, also im spanischen Baskenland, Fußball gespielt zu haben. Geboren kann man anderswo sein, Euskera, Baskisch, sollte man aber schon sprechen können.
Das war nicht immer so, denn begonnen hat es wie fast überall in Europa und schuld waren natürlich Engländer. Während aber in Wien englische Gärtner der Rothschilds 1894 den First Vienna Football Club gründeten, ist der Athletic Club Bilbao eine Gründung von Technikern und Vorarbeitern, die durch die Stahlindustrie aus England in die Metropole der Baskenprovinz Vizcaya gelockt worden waren.
1898 aus der Taufe gehoben, wurde Athletic aber bald ein Hort des baskischen Nationalismus. José Antonio Aguirre etwa, 1936/37 Präsident (Lehendakari) einer nur neun Monate bestehenden baskischen Autonomieregierung, war in den 20er-Jahren der große Athletic-Star gewesen.